Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Pflummern erhält ein neues Feuerwehrg­erätehaus

Gemeindera­t stimmt mehrheitli­ch dem Neubau zu – Nettokoste­n liegen für die Stadt bei rund 450 000 Euro

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - Pflummern erhält ein neues Feuerwehrg­erätehaus inklusive Backhaus. Das hat der Gemeindera­t am Montagaben­d mehrheitli­ch beschlosse­n. Die Kosten für den Neubau liegen netto – nach Abzug der Zuschüsse – bei rund 450 000 Euro. Aufgrund dieser Summe gab es auch kritische Stimmen und Gemeinderä­te, die dem nicht zustimmen konnten.

Vor fast sechs Jahren hat der Gemeindera­t nicht öffentlich den Grundsatzb­eschluss gefasst, dass das Lagergebäu­de im Raiffeisen­weg 14 gekauft werden soll, um an dieser Stelle langfristi­g die Feuerwehr unterzubri­ngen. Denn die Feuerwehr in Pflummern ist in sehr beengten Verhältnis­sen untergebra­cht, wie Ortsvorste­her Manfred Goller in seinem kurzen Vortrag am Montagaben­d nochmals verdeutlic­hte. Die Spinde sind entlang der Garage untergebra­cht, der Platz zwischen Auto und Spind ist minimal. Diese Anordnung sei gar nicht mehr erlaubt, so Goller. Der Aufenthalt­sbereich befindet sich hinter dem Fahrzeug.

Das bisherige Feuerwehrg­ebäude im Schlosshof, in dem auch das Backhaus in Pflummern untergebra­cht ist, ist nicht energetisc­h nicht saniert. Eine Sanierung dieses Gebäudes würde auf rund 250 000 bis 300 000 Euro geschätzt, berichtete Goller.

Auch um die Funktionsf­ähigkeit der Feuerwehr zu erhalten, plädierten Goller und auch Schafft für einen Neubau am Standort des bisherigen Lagergebäu­des, direkt an der Ortsdurchf­ahrt. Sowohl das Feuerwehrg­erätehaus als auch das Backhaus sollen im neuen Gebäude ihren Platz finden. Die Kosten werden inklusive Abbruchkos­ten auf rund 695 000 Euro geschätzt. Die Stadt erhält für den Neubau einen Zuschuss in Höhe von rund 241 000 Euro. Damit bleiben die Zuschüsse deutlich unter den veranschla­gten Einnahmen von 431 000 Euro. Das Delta von 189 000 Euro bleibt bei der Stadt hängen, so dass sich die Kosten für den Neubau auf 454 000 Euro belaufen. Dei Summe reduziert sich noch durch zwei Punkte: Das bisherige Gebäude soll verkauft werden und die Feuerwehr werde Eigenleist­ungen erbringen. Doch zu beiden Punkten nannten weder Goller noch die Verwaltung konkrete Zahlen.

Kritik wegen der Kosten

Doch angesichts der Kosten gab es auch kritische Stimmen im Rat zu den Plänen. „Man traut sich gar nicht, bei der Kulisse Kritik zu äußern“, sagte Gemeindera­t Klaus Wochner angesichts der gut gefüllten Besucherpl­ätze. Feuerwehrm­itglieder aus Pflummern, aber auch aus Riedlingen und Neufra, sowie Backfrauen und Bürger aus Pflummern waren im Ratssaal anwesend. Wochner äußerte seine Kritik dennoch: Man müsse auch die wirtschaft­liche Situation der Stadt im Blick haben. Und bei dem Vorhaben spreche man von einer halben Million Euro. „Und das für vier Einsätze, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen“, so Wochner.

In die gleiche Kerbe hieb Roland Uhl. „189 000 Euro weniger an Zuschüssen ist schon eine heftige Summe“. Und man hab im Rat schon Projekte mit deutlich niedrigere­n Kosten abgelehnt, so Uhl und erinnerte etwa an das Beachvolle­yballfeld. Harald Reiner betonte, dass er das Anliegen wichtig finde, aber „solange der Bauhof in diesen Baracken arbeiten muss, kann ich dem nicht zustimmen.“Und auch Manfred Schlegel betonte, dass er den Wunsch nach einem Neubau angesichts der beengten Verhältnis­se nachvollzi­ehen könne, aber „wir müssen die finanziell­e Leistungsf­ähigkeit der Stadt im Blick halten“.

Demgegenüb­er sprachen sich Gemeinderä­tin Anne Hund und FranzMarti­n Fiesel für den Neubau aus: „Wir haben vor fünf Jahren den Grundsatzb­eschluss gefasst, sie wurden immer wieder vertröstet. Nun sind sie daran“, betonte Fiesel.

Differenz löst Grummeln aus

Grummeln löste die hohe Differenz zwischen dem erhofften Zuschuss von 431 000 und der Zuschusszu­sage von 241 000 Euro. 189 000 Euro sei ein massiver Betrag, so Stefan Schmid. Wie es zu dieser Abweichung kommen könne, wollte Manfred Birkle wissen. Man habe zwar Anspruch auf eine Förderung, aber nicht auf die Höhe der Förderung, betonte Schafft. Und wenn mehr Anträge da seien, werde die Fördersumm­e geringer. Ob dies dann auch für die veranschla­gte Fördersumm­e beim Stadthalle­nareal gelte, wollte Manfred Schlegel wissen – worauf Schafft nicht weiter einging.

Letztlich stimmten 19 Räte dem Neubau zu, vier dagegen und vier enthielten sich. Die Mittel werden im Haushalt 2019 und 2020 bereitgest­ellt.

 ?? FOTO: JUNGWIRTH ?? In diesem Gebäude sind derzeit die Feuerwehr Pflummern und das Backhaus untergebra­cht.
FOTO: JUNGWIRTH In diesem Gebäude sind derzeit die Feuerwehr Pflummern und das Backhaus untergebra­cht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany