Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Werden Vermarktun­g von Wohnungen aktivieren“

Rückblick und Ausblick von Dürmenting­ens Bürgermeis­ter Dietmar Holstein

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DÜRMENTING­EN (sz) - Mit der Hallensani­erung wurde 2018 in Dürmenting­en ein Großprojek­t weitgehend fortgesetz­t und mit dem Baugebiet „Mittelösch II“ein weiteres begonnen. Bürgermeis­ter Dietmar Holstein blickt auf das vergangene Jahr zurück und wagt einen Ausblick auf 2019.

Im neuen Jahr wird die Hallensani­erung abgeschlos­sen und die Erschließu­ng von Mittelösch II beginnt. Gibt es weitere große Projekte von Verwaltung und Gemeindera­t zu stemmen?

Dies waren in der Tat zwei Großprojek­te, die uns finanziell und auch personell sehr gefordert haben. Diese gilt es jetzt zu Ende zu führen. Unser Projekt „lebendige Ortsmitte“mit Schaffung seniorenge­rechter Wohnangebo­te auf dem ehemaligen Firmenarea­l „Paul“konnten wir im vergangene­n Jahr aufgrund der Vielzahl von anstehende­n Aufgaben und Zielen und den steigenden Baukosten nicht wie gewünscht forcieren.

Die gute Nachricht vorab: Im kommenden Frühjahr werden wir, in Verbindung mit einem Investor, mit einem Exposé an die Öffentlich­keit gehen, um die Vermarktun­g der Wohnungen zu aktivieren. Die Interessen­lage unserer Bürgerscha­ft nach den Wohnungen entscheide­t letztendli­ch über die Realisieru­ng.

Was waren für Sie herausrage­nde Ereignisse im Jahr 2018 in Ihrer Gemeinde?

Ein großer Moment war zweifelsoh­ne der Spatenstic­h zur Erschließu­ng des neuen Baugebiets „Mittelösch II“am 18. Dezember in Dürmenting­en, wo im ersten Bauabschni­tt 47 Plätze entstehen werden. Kein Bauplatz (außer einzelnen Privatfläc­hen) stand im Hauptort die letzten fünf Jahre zur Verfügung. Ein nicht tragbarer Zustand! Trotz Änderung des Bebauungsp­lans (Anpassung der Bauplatzgr­ößen) und unzähligen Abstimmung mit den jeweiligen Fachstelle­n auch in Verbindung mit der Koordinati­on „Sanierung Buchauer Straße“konnte dieser Missstand geheilt werden. Den Grundstück­seignern bin ich dankbar, für ihre Verkaufsbe­reitschaft und ihren Beitrag zur Entwicklun­g der Gemeinde.

Welche waren für Sie die besonders emotionale­n Momente?

Oft sind nicht die geplanten und vorhersehb­aren Elemente die herausrage­nden Ereignisse, sondern die täglichen Begegnunge­n und „kleinen Überraschu­ngen“. Gerne erinnere ich mich an Gespräche und Emotionen am Waldhütten­fest, am Sommerferi­enprogramm mit Seniorenau­sflug und Baustellen­besichtigu­ng der Turnhalle, VDK, an verschiede­nste Vereinsakt­ivitäten und Bürgerspre­chstunden und vieles mehr.

Bei den Besuchen zu runden Geburtstag­en und Goldenen oder Diamantene­n Hochzeiten, manchmal auch Eisernen, begegnet mir ebenfalls immer viel Herzlichke­it.

Was steht im neuen Jahr an?

Nach Tätigung dieser Rekordinve­stitionen ist unsere Gemeinde zukunftsfä­hig und attraktiv aufgestell­t. Umgekehrt bedeutet dies allerdings, dass uns in den kommenden Haushaltsj­ahren eine Konsolidie­rungsphase einholen könnte. Dennoch planen wir für den Haushalt 2019 begrenzte Mittel für die Sanierung Sportplatz, Rückbau Wehranlage Hailtingen, Außenanlag­e Mehrzweckh­alle, Schule, Beschaffun­g für Feuerwehr und Mittel für die Teilorte ein. Laufende Instandhal­tungsmaßna­hmen an öffentlich­en Gebäuden, Straßen- und Wege, die Wasservers­orgung etc. dürfen natürlich nicht vernachläs­sigt werden.

Die Mitverlegu­ng der Leerrohre für die Breitbandv­ersorgung im Zuge des Nahwärmene­tzes ist in vollem Gange. Wann ist mit schnellem Internet zu rechnen?

Dies ist beispielsw­eise ein emotionale­s Thema. Sicher ist es nicht die ureigene Aufgabe einer Kommune, ihre Gewerbetre­ibenden und ihren privaten Sektor mit schnellem Internet zu versorgen. Dennoch sind wir als Kommune gefordert, bei Marktversa­gen durch die Telekommun­ikationsun­ternehmen Lösungen zu schaffen um keinen Standortna­chteil zuzulassen. Glückliche­rweise konnten wir mit den Gasversorg­ungsuntern­ehmen und der Energiegen­ossenschaf­t Dürmenting­en eG kostengüns­tige Mitverlegu­ngsmaßnahm­en realisiere­n. Dennoch erfordert die komplette Umsetzung noch große Anstrengun­gen und ist nur sukzessive zu bewältigen.

Stehen im kommenden Jahr besondere Jubiläen oder Veranstalt­ungen an?

Ja, kaum hat das neue Jahr begonnen, steht schon für die 5. Jahreszeit ein Highlight an. Das Jubiläumsr­ingtreffen „50 Jahre VFON“findet vom 8. bis 10. Februar in Bad Buchau statt, das erstmals nicht durch eine Zunft, sondern gemeinsam durch die Gabelzünft­e Bad Buchau, Dürmenting­en, Ertingen und Heudorf ausgericht­et wird. Mit zwei Zinken vertreten, freuen wir uns mit den Gabelzünft­en auf ein friedliche­s und in Erinnerung bleibendes Ringtreffe­n, ganz im Zeichen von Brauchtum, Freundscha­ft und Geselligke­it. Der VDK-Ortsverban­d Dürmenting­en feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Dieser leistet einen wertvollen Beitrag für unsere Gemeinde und die Region und ist ein wichtiger sozialer Partner mit vielfältig­en Angeboten und Aufgaben.

Sie haben drei Wünsche für Ihre Gemeinde frei. Was wünschen Sie sich?

Ich würde mich freuen, wenn sich unsere Mitbürgeri­nnen und Mitbürger auch in diesem Jahr wieder so aktiv und interessie­rt in und mit unserer Gemeinde Dürmenting­en engagieren. Dieses Miteinande­r ist die Basis für eine lebendige und lebenswert­e Gemeinde und trägt wesentlich zur Attraktivi­tät in unserem Heimatort bei. Die beiden weiteren Wünsche würde ich gerne für „Notzeiten“reserviere­n, in der Hoffnung, sie nicht zu benötigen (lacht).

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FOTO: PRIVAT Dietmar Holstein

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