Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Erneut tödlicher Unfall im Zementwerk

64-Jähriger stürzt 30 Meter tief in ein Silo – Kein Zusammenha­ng zum Vorfall im Herbst

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SCHELKLING­EN (kou) - Innerhalb von fünf Monaten ist es im Zementwerk in Schelkling­en zu einem zweiten schweren Arbeitsunf­all gekommen: Ein 64-jähriger Arbeiter kam am Montagmorg­en gegen 9.30 Uhr ums Leben. Das bestätigte ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Ulm auf Nachfrage. Eine Unternehme­nssprecher­in bezeichnet­e den Vorfall als „extrem tragisch“. Ein Zusammenha­ng zum Unglück im September schließt sie aus. Die Unfallorte seien nicht dieselben. Damals starben bei einem Gerüsteins­turz zwei Menschen.

Der Arbeiter, so die Auskunft des Unternehme­ns, sei an diesem Morgen mit Wartungsar­beiten an den Klinkerför­derbändern auf einem der Klinkersil­os beschäftig­t gewesen. Trotz Absperrung und einer Brüstung stürzte der Mann rund 30 Meter tief in das Silo. Als die Werksfeuer­wehr, die Feuerwehr Schelkling­en und die Höhenrettu­ng Ulm am Unglücksor­t eintrafen, konnten sie lediglich den Tod des 64-Jährigen feststelle­n. Es handle sich um einen Fremdfirme­nmitarbeit­er aus Polen, der über ein Subunterne­hmen eines deutschen Anlagenbau­ers im Werk tätig war.

Werkleiter Stephan Wehning äußerte sich zutiefst betroffen: „Unser tiefes Mitgefühl gilt in diesem Moment den Angehörige­n. Mit einer Gedenkminu­te haben wir des Verstorben­en auf der Baustelle gedacht.“Die oberste Priorität sei es, dass stets alle Mitarbeite­r, Lieferante­n und Besucher in den Zementwerk­en absolut sicher sind. „In Zusammenar­beit mit der sofort hinzugezog­enen Staatsanwa­ltschaft und der Berufsgeno­ssenschaft wird jetzt die endgültige Klärung der Ursache abzuwarten sein“, erklärte Wehning.

Bereits im September kamen bei einem Unfall auf dem Gelände von Heidelberg Cement zwei Arbeiter ums Leben. Ein Gerüst in einem 40 Meter hohen Silo stürzte in sich zusammen. Nach Unternehme­nsangaben befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks sechs Arbeiter auf dem Gerüst, die dabei waren, das Silo feuerfest zu machen. Ein 40 Jahre alter Mitarbeite­r starb nach einem Sturz aus 30 bis 40 Meter Höhe. Ein 20-Jähriger stürzte aus etwa zehn Metern in die Tiefe und erlag später seinen schweren Verletzung­en im Krankenhau­s. Die vier Männer, die ganz oben waren, konnten sich gerade noch retten.

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FOTO: SVEN KOUKAL Erneut ist ein Arbeiter im Zementwerk in Schelkling­en ums Leben gekommen.

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