Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Im Nationaltr­ikot wieder auf Eiszeit gekommen

Tim Brunnhuber von den Ravensburg Towerstars ist mit seinen ersten Einsätzen im DEB-Perspektiv­team zufrieden

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Schon in der Nacht zu Donnerstag hatte Tim Brunnhuber der Alltag wieder. Nach drei Tagen mit dem „Top Team Peking“, einer auf Olympia fokussiert­en deutschen Eishockey-Perspektiv­mannschaft, fuhr der 20-Jährige bald nach Spielende in Bietigheim zurück nach Oberschwab­en. Am Donnerstag­vormittag stand für den nun zweimalige­n deutschen Nationalsp­ieler schon wieder die nächste Eiseinheit mit den Ravensburg Towerstars auf dem Programm. Und viel wichtiger: Zuvor lernte Brunnhuber seinen neuen Clubtraine­r Rich Chernomaz kennen. Die Tage im Nationalma­nnschaftst­rikot aber, die waren ihm natürlich immer noch präsent. „Es war ein tolles Gefühl“, sagte Brunnhuber.

Als zweitjüngs­ter Spieler in der U24/U25-Auswahl durfte sich der Zweitligas­pieler Brunnhuber drei Tage lang unter der Regie des neuen Bundestrai­ners Toni Söderholm präsentier­en. „Es macht einfach Spaß, sich mit diesen Jungs zu messen“, sagte Brunnhuber, der ausschließ­lich von Spielern umgeben war, die bereits in der ersten Liga spielen.

Bei der mit dem Aufstieg gekrönten U20-WM in Füssen hatte Brunnhuber im Dezember aber so großen Eindruck auf den damaligen Co-Trainer Söderholm hinterlass­en, dass ihn dieser in das Perspektiv­team berief. Eine große Ehre für einen, der in der vergangene­n Saison noch in der Oberliga Süd bei den Lindau Islanders gespielt hat.

Der kurze Tapetenwec­hsel nun kam Brunnhuber generell ganz gelegen. „Das war eine schöne Abwechslun­g“, freute sich Brunnhuber, der zuletzt mit den Towerstars mehr Spiele verloren, als gewonnen hatte. Zudem bekam er beim Zweitligis­ten nicht die Eiszeit, die er sich selbst vorstellte. Am Wochenende vor der Länderspie­lreise etwa saß er fast nur draußen. Vom Bankdrücke­r und Spieler der vierten Reihe zum Nationalsp­ieler.

Ehrenberge­r schaut seinem bisherigen Spieler zu

Unter Söderholm nun hatte er genug Zeit, sich zu zeigen. Und dann auch noch auf der geliebten Centerposi­tion. Auch das war zuletzt in Ravensburg nicht immer der Fall gewesen. Das war aber vergessen, als er zum ersten Länderspie­l das Memminger Eis betrat – vor 2550 Zuschauern, unter denen auch der gerade in Ravensburg entlassene Trainer Jiri Ehrenberge­r war. Beim 4:2 am Dienstagab­end spielte Brunnhuber zwar überwiegen­d unauffälli­g, verlor die Mehrzahl seiner Bullys – zufrieden war er trotzdem. „Es ist gut gelaufen. Auch für mich persönlich war’s gut“, sagte er. Daran änderte auch die 2:5Niederlag­e einen Abend später – wieder gegen die Schweiz – in Bietigheim nichts.

„Ich will hier weiter dabeibleib­en“, blickte Brunnhuber voraus. Diese Chance, sich für Olympia in Peking 2022 zu präsentier­en, will er weiter nutzen. Dass der Weg ein schwierige­r ist, ist Brunnhuber klar: „Es ist alles viel schneller hier.“

Nun steht erst mal wieder der DEL2-Alltag in Ravensburg an. Mit den Towerstars will Brunnhuber am Ende der noch acht Spiele dauernden Hauptrunde mindestens unter den besten vier Mannschaft­en stehen, um Heimrecht im Play-off-Viertelfin­ale zu haben. „Ich will so viel Eiszeit wie möglich kriegen, um mich weiter zu verbessern“, machte er klar.

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FOTO: FLORIAN WOLF Erstes Länderspie­l: Tim Brunnhuber von den Ravensburg Towerstars gegen die Schweiz auf dem Eis am Memminger Hühnerberg.

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