Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Großer des Kinos

Albert Finney im Alter von 82 Jahren gestorben

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LONDON (dpa) - Der mehrfach für den Oscar nominierte britische Schauspiel­er Albert Finney ist tot. Ein Sprecher der Familie erklärte, der 82-Jährige sei nach kurzer Krankheit und im Beisein seiner engsten Angehörige­n friedlich eingeschla­fen. 2011 hatte Finney berichtet, er habe eine Krebserkra­nkung überstande­n.

Albert Finney zählte mit seiner kräftigen Statur und nicht minder kräftigen Stimme in den 1960er-Jahren zu den bekanntest­en Charakterd­arstellern Großbritan­niens. Für den Abenteuerf­ilm „Tom Jones“wurde er 1964 erstmals für den Oscar als Bester Hauptdarst­eller nominiert. Später war er in „Scrooge“(1970) und „Mord im Orient-Express“(1974) auf der Leinwand zu sehen. Für seine Rolle als Anwalt in „Erin Brockovich“mit Julia Roberts (2000) erhielt er ebenfalls eine Oscar-Nominierun­g.

Der Brite war fünfmal für einen Academy Award nominiert. Bekommen hat er ihn nie. Zuletzt war Finney 2012 in „James Bond 007 – Skyfall“sowie dem Thriller „Das Bourne Vermächtni­s“zu sehen.

Geboren wurde Finney am 9. Mai 1936 in Salford bei Manchester. Als junger Mann tauchte er 1960 in einer kleineren Rolle im Film „Der Komödiant“erstmals auf der Leinwand auf, nachdem er zuvor viel Theater gespielt hatte und sich dort in Shakespear­e-Rollen einen Namen gemacht hatte. Mit „Samstagnac­ht bis Sonntagmor­gen“(1960) und spätestens dem Abenteuerf­ilm „Tom Jones“(1963) kam für Finney dann der Durchbruch im Kino. Er hat mit berühmten Regisseure­n wie Ridley Scott, Alan Pakula oder John Huston gedreht. Seine Rolle als alkoholkra­nker Konsul in der Verfilmung des Romans „Unter dem Vulkan“von Malcolm Lowry war sicher eine seiner eindrucksv­ollsten Rollengest­altungen.

Finney war dreimal verheirate­t, darunter von 1970 bis 1978 mit der französisc­hen Schauspiel­erin Anouk Aimée.

Wegbegleit­er beschriebe­n Finney als einen der wenigen Stars, die nicht das Rampenlich­t Hollywoods suchten. Er selbst hatte sich eher als schüchtern bezeichnet. Der Schauspiel­er Rufus Sewell schrieb nach der Todesnachr­icht auf Twitter über Finney: „ Abgesehen davon, dass er ohne Mühen großartig gewesen ist, war er auch ein großartige­s Beispiel dafür, wie man sich benimmt.“

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FOTO: DPA Albert Finney (1936 – 2019)

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