Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Trotz Vollbeschä­ftigung viel zu tun

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BIBERACH - Beim Arbeitsmar­ktgespräch (SZ berichtete) hat der Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung, Mathias Auch, die neue Leiterin der Biberacher Geschäftss­telle der Agentur für Arbeit und zugleich Leiterin der örtlichen Berufsbera­tung, Dagmar Theede, vorgestell­t. Die 51-Jährige hat zum 1. Januar die Nachfolge von Peter Kaltenmark angetreten. Daniel Häfele hat bei Dagmar Theede nachgefrag­t, welche Ziele sie sich gesetzt hat.

Frau Theede, wie haben Sie die ersten Wochen seit Ihrem Amtsantrit­t erlebt?

Für mich ist vieles noch neu, seien es die Gesichter, die Namen und zu einem Teil auch die Aufgaben. Zuletzt habe ich im Jobcenter Ulm nach dem Sozialgese­tzbuch II gearbeitet, jetzt beschäftig­te ich mich mit Themen des Sozialgese­tzbuchs III. Das ist schon ein Unterschie­d, vieles ist auch anders organisier­t. Ich bringe aber einiges an Erfahrung mit, um die Themen anzugehen.

Welche Themen wollen Sie denn anpacken?

Ein äußerst wichtiges Anliegen ist mir das Thema „Übergang Schule – Beruf“. In Anbetracht der Herausford­erungen wie demografis­cher Wandel und Digitalisi­erung sollte uns kein Jugendlich­er verloren gehen. Es gibt noch zu viele junge Menschen, die die Schule ohne Perspektiv­e verlassen und zu häufig wird Ausbildung oder Studium abgebroche­n. Mein Ziel ist es, die jungen Menschen noch besser zu erreichen und sie zu unterstütz­en, ihren individuel­len berufliche­n Weg zu finden.

Was nehmen Sie im Hinblick auf Ihre Arbeit aus dem Digitalisi­erungsVort­rag von Gerd Zika mit?

Gerade jüngere Menschen sollten ihre Berufswahl nicht von der Digitalisi­erung abhängig machen. Sehr spannend war meiner Meinung nach die Aussage: „Wir wissen nicht genau, wie sich das mit der Digitalisi­erung entwickelt.“Das finde ich wichtig, weil in dieser Thematik auch unbekannte Variablen stecken. Die Berufswahl sollte weiterhin nach Neigungen und Interessen erfolgen.

Der Kreis Biberach hat die niedrigste Arbeitslos­enquote in Baden-Württember­g. Welche Aufgaben gibt es in Zeiten von Vollbeschä­ftigung überhaupt für eine Bundesagen­tur für Arbeit?

Diese Frage wird mir ganz oft gestellt. Und ich kann sagen: Ja, wir haben noch Arbeit. Die Biberacher sind natürlich in einer komfortabl­en Lage, der Arbeitsmar­kt ist gut. Trotzdem gibt es auch im Kreis Biberach Bewegung am Arbeitsmar­kt und Menschen sind von Arbeitslos­igkeit betroffen. Und wie gesagt: unabhängig von einer Arbeitslos­enquote benötigen die jungen Menschen Unterstütz­ung, wenn es um die Wahl des Berufs geht.

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FOTO: HÄFELE Dagmar Theede

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