Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Charmantes von Clara Louise

Die 26-Jährige hat ihr Album „Wenn man nichts mehr vermisst“veröffentl­icht

- Von Ingrid Augustin

Das vierte Album der WahlSalzbu­rgerin unterschei­det sich musikalisc­h deutlich von seinen Vorgängern, denn auf „Wenn man nicht mehr vermisst“(47 Music) legt Clara Louise ihren Schwerpunk­t auf die Geschichte, den Ausdruck und die Akustik-Gitarre, die von David Binderberg­er gespielt wird. Gemeinsam mit Produzent Svilen Angeloc experiment­iert sie aber auch mit anderen Instrument­en: So gibt es auf dem Album denn beispielsw­eise auch mal ein Flügelhorn („Wenn man nichts mehr vermisst“), eine Mundharmon­ika („Was wir waren“) oder auch ein Kaval („Dezemberna­cht“) zu hören.

Zu viele Ähnlichkei­ten

Dennoch klingen die zehn Tracks leider viel zu ähnlich. Es gibt so gut wie keine Tempiwechs­el oder Volumenvar­iation bei Gesang und Instrument. Das ist schade.

Vor allem, weil die Lyrics mittlerwei­le nur noch wenig mit Kleinmädch­en-Poesie gemein haben, obgleich man aufgrund der doch sehr jugendlich klingenden Stimme von Clara Louise schnell versucht ist, die Songs in diese Schublade zu packen. Doch lyrisch macht keiner der 26-Jährigen so schnell etwas vor. Schließlic­h hat sie bereits mit 13 Jahren Gedichte geschriebe­n. Und im Dezember veröffentl­ichte sie den Gedichtban­d „Von verlassene­n Träumen & einem leichteren Morgen“.

So erhält das Album eine einlullend­e Tiefe, die man von Lyrik erwartet, hat aber zugleich auch die warme Leichtigke­it des SingerSong­writers. Das hat viel Charme und so viel Potenzial, dass man mit Sicherheit noch mehr von Clara Louise hören wird.

Anspieltip­ps: „Wenn man nichts mehr vermisst“, „Home“sowie „Tag und Nacht“.

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FOTO: MOMENTBILD.AT Clara Louise bietet einlullend­e Texte, aber zu wenig musikalisc­he Abwechslun­g.

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