Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Retter rücken zu 18 500 Notfällen aus
Europäischer Tag des Notrufs soll die 112 noch mehr ins Bewusstsein der Bürger rücken
KREIS BIBERACH (sz) - Am Anfang einer schnellen Rettung von Menschen steht eine schnelle und zielgerichtete Alarmierung. Dies gelingt, wenn die Notrufnummer 112 überall bekannt ist. Darauf weisen das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Feuerwehr anlässlich des europäischen Tags des Notrufs am 11. Februar hin. Die Integrierte Leitstelle Biberach disponierte im vergangenen Jahr rund 18 500 rettungsdienstliche Notfalleinsätze und rund 2100 Einsätze der Feuerwehr.
„Egal ob Rotes Kreuz, Feuerwehr oder Polizei. Alle Rettungsdienste haben das Ziel, so schnell wie nur möglich zu helfen“, sagt der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Biberach, Michael Mutschler. Um innerhalb weniger Minuten helfen zu können, setzt allein das Rote Kreuz im Landkreis Biberach an acht Rettungswachen bis zu neun Rettungswagen und vier Notarzteinsatzfahrzeuge ein. Zusätzlich wurde am Standort der DRK-Rettungswache Biberach tagsüber ein weiterer Rettungswagen in Betrieb genommen und in Ummendorf eine Behelfsrettungswache eingerichtet.
In ganz Europa gültig
Über 112 können in allen EU-Staaten Notrufe kostenlos sowohl von Festnetzanschlüssen als auch von Mobiltelefonen abgesetzt werden. Mobilfunknutzer in Deutschland können auch dann einen Notruf absetzen, wenn das eigene Mobilfunknetz nicht verfügbar ist. In diesem Fall wird der Notruf automatisch über ein verfügbares Fremdnetz geleitet. In diesem Zusammenhang weist das DRK auch auf die Nutzung der Rufnummer 07351/19222 zur Anforderung von Leistungen im Krankentransport hin. Am Wochenende und außerhalb der Sprechzeiten der niedergelassenen Ärzte ist der ärztliche Notdienst über die Rufnummer 116117 zu erreichen.
Florian Retsch, stellvertretender Kreisbrandmeister im Landkreis Biberach, ist es ein Anliegen, dass bereits im Kindesalter auf den richtigen Gebrauch der Notrufnummer 112 hingewiesen wird. Auch Kinder, so Retsch, könnten qualifizierte Notrufe absetzen. Das DRK wirke durch seinen Schulsanitätsdienst und seine Jugendarbeit darauf hin, dass Kinder und Jugendliche das richtige Verhalten in Notfallsituationen so früh wie möglich lernen. Zeitgleich zu den Einsatzkräften von Rettungsdienst und Feuerwehr werden durch die Integrierte Leitstelle in Biberach „Helfer vor Ort“alarmiert, die die Zeit bis zum Eintreffen des professionellen Rettungsdienstes überbrücken. Aber auch die direkte Erste Hilfe durch Laienhelfer ist von großer Bedeutung. Auf Grundlage einer strukturierten Notrufabfrage kann der Disponent in der Leitstelle die richtigen Fragen stellen und die Ersthelfer vor Ort bei lebensrettenden Sofortmaßnahmen anleiten und begleiten. Unerlässlich sind aber auch Grundkenntnisse in Erste Hilfe: „Ein Rotkreuzkurs dauert einen Tag, kann aber unter Umständen ein ganzes Leben retten“, sagt DRK-Geschäftsführer Peter Haug.
Wichtige Rettungsgasse
Ein weiteres Anliegen der Rettungskräfte: Damit die Retter schnell zum Einsatzort kommen können, sollte jeder Autofahrer auch die Regel der Rettungsgasse kennen: Fahrzeuge auf der linken Spur weichen nach links aus, Fahrzeuge auf den anderen Spuren nach rechts – dann kommen die Rettungsfahrzeuge schnell voran.