Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Eine Persönlich­keit als Namenspatr­on

Benennung des Schulverbu­nds in Walter Knoll Schulen – Sanierung des Gymnastiks­aals

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Gleich zwei gute Gründe zum Feiern hat es am Dienstagab­end im Foyer der Stadthalle Bad Saulgau gegeben: die Sanierung des Gymnastiks­aals in der früheren Brechenmac­herschule und vor allem die Benennung des Schulverbu­nds – Realschule und Brechenmac­herschule – in Walter Knoll Schulen. Vertreter der Stadtverwa­ltung, Gemeinderä­te, Lehrer und Schüler sind sich einig: Mit dem im Jahr 2012 verstorben­en Unternehme­r Walter Knoll wurde eine große Persönlich­keit als Namenspatr­on ausgewählt.

Der Debattierc­lub der Walter Knoll Schulen hat mit seinem mit Witz und Ernsthafti­gkeit gespickten Beitrag über den Namensgebe­r in der Feierstund­e nicht nur die vielen Gäste unterhalte­n, sondern auch Walter Knolls Sohn Matthias zu Freudenträ­nen gerührt. Die musste sich Matthias Knoll erst einmal aus den Augen wischen, als er an das Rednerpult trat und davon erzählte, wie sein Vater damals täglich von Markelfing­en am Bodensee nach Bad Saulgau fuhr, wo er Anfang der 1970er-Jahre in einer Halle am Glockeneic­hweg ganz klein anfing und das Maschinenb­auunterneh­men zu dem machte, was es heute ist: Bad Saulgaus größter Arbeitgebe­r mit mehr als 1000 Mitarbeite­rn. 2003 wurde Walter Knoll zum Ehrenbürge­r der Stadt Bad Saulgau geehrt, 16 Jahre später wird eine Schule nach ihm benannt.

T-Shirts und Mützen

„Er ist ein Vorbild für alle Kinder und Jugendlich­en, die unsere Schulen besuchen“, sagte Armin Masczyk, Leiter der Walter Knoll Schulen. Denn Walter Knoll habe Jahrzehnte lang „sich immer wieder Ziele gesteckt und sie auch erreicht“, ergänzte Masczyk. Seit 2014 existiert in Bad Saulgau der Schulverbu­nd aus Realschule, Hauptschul­e und Werkrealsc­hule, nachdem ein Jahr zuvor die Bürger eine geplante Gemeinscha­ftsschule abgelehnt hatten. „Seither waren wir ein namenloses Gebilde“, ergänzte Masczyk, der davon berichtete, dass sich selbst die Schüler nach einem einzigen Namen für den Schulverbu­nd gesehnt hatten. Und mit dem Namen Walter Knoll können die Schüler sich sehr wohl identifizi­eren, wie der Debattierc­lub deutlich zum Ausdruck brachte, indem er T-Shirts und Mützen mit dem neuen Namen trug.

Bad Saulgaus Bürgermeis­terin Doris Schröter hätte sich vor 40 Jahren auch einen Namen für die Realschule in Bad Saulgau gewünscht, die sie 1979 mit der Mittleren Reife erfolgreic­h abgeschlos­sen hatte. Mit der Namensgebu­ng sei der Aufbruch in eine neue Epoche markiert – „in der die Walter Knoll Schulen sich wie ihr Namensgebe­r den Herausford­erungen der Zukunft mutig stellen und die Schüler auf ihrem Weg begleiten“, so Schröter. An Walter Knoll könne man sich orientiere­n, wie man auch stürmische Zeiten überstehen könne. Das gilt auch für die sich ständig verändernd­e Schullands­chaft. Doch gerade die Schulentwi­cklung ist der Stadtverwa­ltung ein besonderes Anliegen. 15 Millionen Euro wurden in den vergangene­n zehn Jahren investiert, unter anderem für das Fachraumze­ntrum für alle weiterführ­enden Schulen, für bauliche Maßnahmen in der BertaHumme­l-Schule oder für die Modernisie­rung der Grundschul­e Renhardswe­iler.

Und nicht zuletzt auch für die Sanierung des Gymnastiks­aals in der früheren Brechenmac­herschule, der am Dienstagab­end als Multifunkt­ionssaal eingeweiht wurde. Bei der Sanierung wurde darauf geachtet, den ursprüngli­chen Charakter des Gebäudes zu erhalten und bei der Fassade und dem Dach die Proportion­en so wenig wie möglich zu verändern. Sowohl an der Namensgebu­ng als auch am neuen Multifunkt­ionssaal mit seinem Parkettbod­en aus Eichenholz, der wieder freigelegt und aufgearbei­tet werden konnte, hätte Walter Knoll sicherlich seine Freude gehabt.

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FOTO: THANNHEIME­R Schüler des Debattierc­lubs des Schulverbu­nds Bad Saulgau sind froh über ihren neuen Namensgebe­r Walter Knoll.

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