Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
KV lehnt Widerspruch gegen KV-Sitz ab
Dr. Karim El-Amrani kann ab Ende Februar in Riedlingen arbeiten – Auch MVZ-Zweigpraxis genehmigt
Dr. Karim El-Amrani kann ab Ende Februar in Riedlingen arbeiten.
RIEDLINGEN - Gute Nachrichten für Riedlingen vom Berufungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung in Baden-Württemberg (KVBW): Die Widersprüche gegen die Zulassung der halben Stelle für einen Internisten am Krankenhaus in Riedlingen, sind am Dienstag abgelehnt worden. Damit kann Dr. Karim El-Amrani in Riedlingen ambulant praktizieren.
Am 13. November hatte der Zulassungsausschuss der KVBW eine halbe Stelle für einen Internisten genehmigt, der am Riedlinger Krankenhaus auch ambulant Patienten behandeln darf. Dagegen hatten zwei Praxen für Innere Medizin aus der Region Widerspruch eingelegt. Sie befürchteten wirtschaftliche Nachteile für ihre Praxen durch den Arzt in Riedlingen. Doch dem Widerspruch wurde nun nicht stattgegeben.
Noch eine zweite positive Botschaft ist von der KV eingetroffen. Damit Dr. El-Amrani arbeiten kann, ist folgendes Konstrukt geplant: In Riedlingen wird eine Zweigpraxis des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Laupheim gegründet, bei der der Internist angestellt wird. Bislang fehlte dafür noch die Zulassung der KV. Doch die liegt nun ebenfalls vor, „so dass Dr. Karim ElAmrani seine ambulante Tätigkeit in Riedlingen planmäßig Ende Februar aufnehmen wird“, so die Sana in einer Pressemitteilung. Der Facharzt für Inneres wird zu 50 Prozent in Riedlingen arbeiten. Die anderen 50 Prozent ist er am Sana-Klinikum in Biberach als Funktionsoberarzt tätig.
„Wir freuen uns über die Entscheidung, die es uns nun ermöglicht, die ambulante internistische Versorgung am Standort Riedlingen weiter auszubauen. Dies ist ein wichtiger Baustein und ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen am Entwicklungsprozess Beteiligten und deren großes Engagement für das gemeinsame Ziel bedanken und hoffen auch weiterhin auf Unterstützung bei der Sicherstellung der fachinternistischen Versorgung für Riedlingen“, so Sana-Geschäftsführerin Beate Jörißen und Regionalgeschäftsführer Andreas Ruland.
Freude auch bei der Stadt Riedlingen und bei der Bürgerinitiative zum Erhalt des Riedlinger Krankenhauses (BI). Das sei die Aussage, auf „die wir alle lange gewartet haben“, sagt Riedlingens Bürgermeister Marcus Schafft. Nun werde der Bebauungsplan weiter aufbereitet, dass der Prozess weitergehen kann. Der sei „langwierig und zäh“, aber nun ist wieder ein Schritt genommen. „Alle Steine, die im Weg lagen, sind sukzessive beseitigt worden“, so Schafft. Sein Dank galt auch der KV. Die Hälfte dessen, was Dr. Johannes Fechner bei der Versammlung in Ertingen in Aussicht gestellt habe, sei nun eingetroffen. „Nun hoffen wir auf einen zweiten Schritt“, so Schafft: Nämlich, dass ein weiterer Internist mit Schwerpunkt Gastroenterologie zu 50 Prozent in Riedlingen zugelassen wird, der ambulant tätig sein darf.
Mit der Entscheidung sei auch deutlich geworden, dass die Interessen der gesamten Raumschaft mitberücksichtigt werden, so Schafft. Das sei auch ein deutliches Signal für die Ärzte und das Pflegepersonal in Riedlingen. „Wir haben ja ein funktionierendes System in Riedlingen.“
„In der medizinischen Versorgung in Riedlingen sind wir mit der Entscheidung der KV wieder einen Schritt weiter gekommen“, betont Landrat Dr. Heiko Schmid in seiner Stellungnahme. „Jetzt gilt es alles daran zu setzen, das medizinische Versorgungszentrum weiter aufs Gleis zu setzen und unter anderem auch den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan durch die Stadt zu fassen“, so der Landrat.
Ein Meilenstein
Der BI-Vorsitzende Christoph Selg zeigte sich erleichtert. „Wir können alle nur froh sein“, sagte er, denn ohne eine „Innere“wäre das Gesundheitszentrum stark geschwächt. Diese Entscheidung sei ein wichtiger Schritt, ein Meilenstein für die weitere Entwicklung. Aber auch die erfolgte Genehmigung einer MVZZweigpraxis sieht er als wichtig an, weil man dieses Hilfskonstrukt benötige, um ambulant arbeiten zu können. Sein Dank galt der Sana, dem Kreis und der Stadt für das Engagement. „Die Region braucht das Gesundheitszentrum“, ist Selg überzeugt.