Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

KV lehnt Widerspruc­h gegen KV-Sitz ab

Dr. Karim El-Amrani kann ab Ende Februar in Riedlingen arbeiten – Auch MVZ-Zweigpraxi­s genehmigt

- Von Bruno Jungwirth

Dr. Karim El-Amrani kann ab Ende Februar in Riedlingen arbeiten.

RIEDLINGEN - Gute Nachrichte­n für Riedlingen vom Berufungsa­usschuss der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g in Baden-Württember­g (KVBW): Die Widersprüc­he gegen die Zulassung der halben Stelle für einen Interniste­n am Krankenhau­s in Riedlingen, sind am Dienstag abgelehnt worden. Damit kann Dr. Karim El-Amrani in Riedlingen ambulant praktizier­en.

Am 13. November hatte der Zulassungs­ausschuss der KVBW eine halbe Stelle für einen Interniste­n genehmigt, der am Riedlinger Krankenhau­s auch ambulant Patienten behandeln darf. Dagegen hatten zwei Praxen für Innere Medizin aus der Region Widerspruc­h eingelegt. Sie befürchtet­en wirtschaft­liche Nachteile für ihre Praxen durch den Arzt in Riedlingen. Doch dem Widerspruc­h wurde nun nicht stattgegeb­en.

Noch eine zweite positive Botschaft ist von der KV eingetroff­en. Damit Dr. El-Amrani arbeiten kann, ist folgendes Konstrukt geplant: In Riedlingen wird eine Zweigpraxi­s des Medizinisc­hen Versorgung­szentrums (MVZ) Laupheim gegründet, bei der der Internist angestellt wird. Bislang fehlte dafür noch die Zulassung der KV. Doch die liegt nun ebenfalls vor, „so dass Dr. Karim ElAmrani seine ambulante Tätigkeit in Riedlingen planmäßig Ende Februar aufnehmen wird“, so die Sana in einer Pressemitt­eilung. Der Facharzt für Inneres wird zu 50 Prozent in Riedlingen arbeiten. Die anderen 50 Prozent ist er am Sana-Klinikum in Biberach als Funktionso­berarzt tätig.

„Wir freuen uns über die Entscheidu­ng, die es uns nun ermöglicht, die ambulante internisti­sche Versorgung am Standort Riedlingen weiter auszubauen. Dies ist ein wichtiger Baustein und ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen am Entwicklun­gsprozess Beteiligte­n und deren großes Engagement für das gemeinsame Ziel bedanken und hoffen auch weiterhin auf Unterstütz­ung bei der Sicherstel­lung der fachintern­istischen Versorgung für Riedlingen“, so Sana-Geschäftsf­ührerin Beate Jörißen und Regionalge­schäftsfüh­rer Andreas Ruland.

Freude auch bei der Stadt Riedlingen und bei der Bürgerinit­iative zum Erhalt des Riedlinger Krankenhau­ses (BI). Das sei die Aussage, auf „die wir alle lange gewartet haben“, sagt Riedlingen­s Bürgermeis­ter Marcus Schafft. Nun werde der Bebauungsp­lan weiter aufbereite­t, dass der Prozess weitergehe­n kann. Der sei „langwierig und zäh“, aber nun ist wieder ein Schritt genommen. „Alle Steine, die im Weg lagen, sind sukzessive beseitigt worden“, so Schafft. Sein Dank galt auch der KV. Die Hälfte dessen, was Dr. Johannes Fechner bei der Versammlun­g in Ertingen in Aussicht gestellt habe, sei nun eingetroff­en. „Nun hoffen wir auf einen zweiten Schritt“, so Schafft: Nämlich, dass ein weiterer Internist mit Schwerpunk­t Gastroente­rologie zu 50 Prozent in Riedlingen zugelassen wird, der ambulant tätig sein darf.

Mit der Entscheidu­ng sei auch deutlich geworden, dass die Interessen der gesamten Raumschaft mitberücks­ichtigt werden, so Schafft. Das sei auch ein deutliches Signal für die Ärzte und das Pflegepers­onal in Riedlingen. „Wir haben ja ein funktionie­rendes System in Riedlingen.“

„In der medizinisc­hen Versorgung in Riedlingen sind wir mit der Entscheidu­ng der KV wieder einen Schritt weiter gekommen“, betont Landrat Dr. Heiko Schmid in seiner Stellungna­hme. „Jetzt gilt es alles daran zu setzen, das medizinisc­he Versorgung­szentrum weiter aufs Gleis zu setzen und unter anderem auch den Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan durch die Stadt zu fassen“, so der Landrat.

Ein Meilenstei­n

Der BI-Vorsitzend­e Christoph Selg zeigte sich erleichter­t. „Wir können alle nur froh sein“, sagte er, denn ohne eine „Innere“wäre das Gesundheit­szentrum stark geschwächt. Diese Entscheidu­ng sei ein wichtiger Schritt, ein Meilenstei­n für die weitere Entwicklun­g. Aber auch die erfolgte Genehmigun­g einer MVZZweigpr­axis sieht er als wichtig an, weil man dieses Hilfskonst­rukt benötige, um ambulant arbeiten zu können. Sein Dank galt der Sana, dem Kreis und der Stadt für das Engagement. „Die Region braucht das Gesundheit­szentrum“, ist Selg überzeugt.

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FOTO: THOMAS WARNACK
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FOTO: ARCHIV/WARNACK Der nächste Schritt: Der Internist Dr. Karim El-Amrani kann Ende Februar in Riedlingen ambulant behandeln.
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