Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Pflegebett­en für ungarische Heime

Johanniter aus Bad Schussenri­ed ziehen Bilanz: 2018 rollten zahlreiche Hilfstrans­porte

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BAD SCHUSSENRI­ED (sz) - Die Aktion Ungarnhilf­e unterstütz­t seit 19 Jahren Pflege- und Behinderte­neinrichtu­ngen in Ungarn. Hans Klein aus Bad Schussenri­ed, Ortsbeauft­ragter der Schussenri­eder Johanniter und Mitbegründ­er der Ungarnhilf­e, zieht eine Bilanz aus der Arbeit im vergangene­n Jahr. Wieder rollten die Lastwagen und Kleintrans­porte mit Hilfsliefe­rungen. Besonders groß sei die Nachfrage nach Pflegebett­en, bestätigt das Pfarrerehe­paar András und Judit Sztojanovi­cs vom Netzwerk Sarepta, in dem mehr als 20 Heime verbunden sind.

„Mit den Vorbereitu­ngen der großen Transporte und der Zusammenst­ellung der Hilfsgüter waren die Ehrenamtli­chen in Bad Schussenri­ed und Oberschwab­en im Dauereinsa­tz“, berichtet Hans Klein, Koordinato­r der Ungarnhilf­e. Besonders groß sei die Unterstütz­ung aus der Bevölkerun­g und durch Pflegeeinr­ichtungen in der Region gewesen. So kamen zum Beispiel 50 Pflegebett­en mit Nachtkäste­n und Zubehör von Seniorenze­ntren aus Altshausen, Bad Waldsee, Freiburg, Laupheim und Reute, daneben größere Mengen Inkontinen­z- und Pflegehilf­smittel aus Sanitätshä­usern, von ambulanten Pflegedien­sten und Privathaus­halten.

Insgesamt wurden 2018 von den Johanniter­n zwei 40-Tonner und ein 7,5-Tonner beladen, zusätzlich gab es vier weitere Kleintrans­porte. Mit unzähligen Autoanhäng­ern und dem Lastwagen von Robert Lohr wurden die Hilfsgüter eingesamme­lt und dann zwischenge­lagert. Industrief­irmen halfen mit Transportf­ahrzeugen und Lagerkapaz­itäten.

„Die Bedürftigk­eit in Ungarn ist weiterhin groß“, weiß Klein vom Pfarrerehe­paar András und Judit Sztojanovi­cs. „In unserem Netzwerk Sarepta sind mehr als 20 Pflege- und Behinderte­nheime miteinande­r verbunden. Gerade bei Pflegebett­en gibt es eine große Nachfrage, aber auch bei Bettwäsche, Pflegehilf­smitteln und sehr häufig bei Kleidung“, sagen die beiden.

Beim Weihnachts­markt in Bad Schussenri­ed berichtete Pfarrer Sztojanovi­cs von vielen Anfragen anderer Pfarrer, die für erkrankte und hilfsbedür­ftige Menschen in ihren Gemeinden nach Betten fragen.

Wie schon in den vergangene­n Jahren ging ein Teil der Spenden aus Oberschwab­en und Bodensee in die Roma-Mission von Pfarrer Michi. „Dort wird nach wie vor alles gebraucht und alle zwei Wochen holen Helfer die Spenden bei Sarepta ab“, so Judit Sztojanovi­cs. So wurden wieder Schokoniko­läuse, weihnachtl­iches Gebäck und kleine Geschenke der Schussenri­eder Strickgrup­pe und von vielen anderen Spendern beim Weihnachts­transport nach Ungarn mitgegeben.

Viele Ehrenamtli­che im Verbund

„Der anhaltende Erfolg der Ungarnhilf­e liegt sicher in der engen Zusammenar­beit im Johanniter­verbund begründet, ganz besonders durch die Hilfe von vielen Ehrenamtli­chen und weiteren Unterstütz­ern. Wir können immer wieder viel Gutes für die Menschen in den Pflege- und Behinderte­nheimen in Ungarn tun“, teilen die Johanniter Hans Klein und Wolf von Mackensen (Bodensee) mit.

Klein und seine Frau Carmen erhielten eine besondere Ehrung. Als Vertreter der Aktion Ungarnhilf­e wurden sie vom Kommendato­r der Ungarische­n Genossensc­haft zum Rittertag an den Balaton eingeladen. Sie übergaben Oskar Prinz von Preußen einen Bericht über die Aktion.

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FOTO: JOHANNITER/HANS KLEIN Die Bad Schussenri­eder Johanniter haben wieder Hilfstrans­porte für ungarische Heime organisier­t.

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