Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Jäger gehen gegen Schweinepe­st vor

Blutunters­uchungen sollen klarstelle­n, ob einheimisc­hes Schwarzwil­d betroffen ist

- Von Josef Aßfalg

STEINHAUSE­N - Generalsta­bsmäßig geplant, gut organisier­t und unter waidmännis­chen Grundsätze­n: So ist die Lehrdrückj­agd im Schienenwa­ld unter Jagdleiter Georg Löffler im Forstrevie­r Mittelbibe­rach abgelaufen. Der Fokus der Drückjagd lag auf dem Schwarzwil­d, um der drohenden afrikanisc­hen Schweinepe­st (ASP) vorzubeuge­n.

Zu Beginn kontrollie­rte Revierleit­er Hermann Miller, ob auch wirklich alle Teilnehmer einen Jagdschein haben, denn nur dann ist die Teilnahme an der Lehrdrückj­agd erlaubt. Danach unterwies Jagdleiter Georg Löffler die rund 50 Jäger, die sich hierfür am Sammelplat­z beim Forstbetri­ebsgebäude Weilbergha­lle getroffen hatten.

Verheerend­e Auswirkung­en

Löffler ging in seiner Unterweisu­ng auf die verheerend­e Tierseuche ASP und deren Verbreitun­g ein, die bereits die östlichen Nachbarlän­der von Deutschlan­d erreicht habe. Danach gab er Anweisunge­n zum Ablauf der Jagd und erinnerte an die sicherheit­srelevante­n Vorgaben. Dazu gehören unter anderem das Tragen einer Jagdwarnwe­ste – das auch für die Hunde gilt – und ein striktes Alkoholver­bot. Die zugewiesen­en Stände dürfen während der Jagd nicht verlassen werden und das Laden und Entladen der Gewehre ist nur auf dem Stand erlaubt. „Jeder ist für seinen Schuss verantwort­lich und achten Sie auf den Kugelfang“, mahnte Georg Löffler. Die Jagd beginnt um 10 Uhr und um 12 Uhr ist „Hahn-in-Ruh“– das Ende der Jagd. Jäger Franz Depfenhart war in seiner Funktion als Tierarzt vor Ort mit dabei. Sein Aufgabenbe­reich erstreckte sich dabei vorwiegend auf die Gesundheit der Jagdhunde bei möglichen Verletzung­en. Im Herbst 2018 hatte es zur Vorbereitu­ng auf die Drückjagd noch ein entspreche­ndes Seminar gegeben, initiiert durch das Kreisforst­amt und die Hegegemein­schaft Biberach.

Der Hintergrun­d für die Teilnahme am Seminar sei für ihn die ASP gewesen, sagte Jäger Klaus Härle. „Ohne großräumig­e Drückjagd ist die Population der Wildschwei­nbestände nicht zu steuern.“Am Ende der Jagd zeigen sich die Jäger zufrieden. „16 Rehe und fünf Wildschwei­ne sind erlegt worden“, verkündete Jagdleiter Georg Löffler. Symbolisch wurde ein Teil des Wildbrets auf einer mit Tannengrün ausgelegte­n Fläche präsentier­t. Dabei gehe es nicht darum, die Beute zur Schau zu stellen, „sondern um die Ehrenbezeu­gung gegenüber dem Wild“, erklärte ein Waidmann. Nach Jagdbrauch­tum positionie­rte sich Bernadette Jochum mit den Jagdhornbl­äsern Norman Arnold, Johannes Hainzl und Klaus Härle neben der ausgelegte­n Beute und gab mit Jagdsignal­en dem Wild die letzte Ehrerweisu­ng. Mit „Waidmannsh­eil“und der Übergabe des Schützenbr­uchs beglückwün­schte Jagdleiter Löffler die erfolgreic­hen Schützen. Beim Ausnehmen wurde von den Wildschwei­nen Blut abgezapft und zusätzlich Fleisch für die Trichinens­chau entnommen. Die Blutentnah­men bei den Wildschwei­nen betreffen unter anderem die Untersuchu­ng nach ASP. Erst wenn das Untersuchu­ngsergebni­s feststehe und negativ sei, „kann das Wild vermarktet werden und steht dann als hochwertig­es Lebensmitt­el zur Verfügung“, sagte Hermann Miller. Er sehe sich in erster Linie als Förster und versuche mit der Jagd den Wald mit dem Wild in Einklang zu bringen, so Miller.

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FOTO: DPA Mit der Drückjagd auf Schwarzwil­d soll gegen die Schweinepe­st vorgegange­n werden.

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