Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Barley verteidigt Kompromiss zu Abtreibung­en

-

BERLIN (dpa) - Justizmini­sterin Katarina Barley (SPD) hat den mühsam ausgehande­lten Koalitions­kompromiss zu Informatio­nen über Abtreibung­en verteidigt. Er verbessere die Situation der betroffene­n Frauen wesentlich – gegenüber der jetzigen Lage, aber auch im Vergleich zu einer Abschaffun­g des umstritten­en Paragrafen 219a, sagte sie am Freitag im Bundestag bei der ersten Lesung des Gesetzentw­urfes. Zudem sei garantiert, dass die Informatio­nen aus seriöser Quelle kämen. FDP, Grüne und Linke kritisiert­en, die Ärzte dürften weiterhin nicht ausführlic­h über ihre Arbeit informiere­n.

Mit der Reform sollen sich Schwangere leichter als bisher über die Möglichkei­ten einer Abtreibung informiere­n können. Anders als bisher dürfen Ärzte und Kliniken künftig über die Tatsache informiere­n, dass sie Schwangers­chaftsabbr­üche durchführe­n. Für weitergehe­nde Informatio­nen müssen sie allerdings auf Behörden, Beratungss­tellen und Ärztekamme­rn verweisen.

Die Unionsfrak­tion, die den Paragrafen ursprüngli­ch nicht antasten wollte, sprach von einem für viele schmerzhaf­ten Kompromiss. Der Abgeordnet­e Thorsten Frei sagte, es sei aber nichts anderes möglich gewesen. Die SPD hatte sich – wie Grüne, Linke und FDP – dafür eingesetzt, den Paragrafen abzuschaff­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany