Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Eine Stadtvilla für Liebhaber
Das zentrumsnahe Haus, das vom ehemaligen Stadtbaumeister Xaver Sorger erbaut wurde, steht zum Verkauf
RIEDLINGEN - Es ist ein denkmalgeschütztes Haus, eine traumhafte Villa, ein markantes Gebäude der Stadt – wenn auch sehr sanierungsbedürtig: 2017 ist Frieder Sorger gestorben und hat diese Villa der Stiftung Kloster Heiligkreuztal vermacht. Die will das Haus nun veräußern und sucht für das „Liebhaberobjekt“einen Käufer.
Erbaut wurde dieses Gebäude an der Alten Unlinger Straße im Jahre 1913 vom Onkel von Frieder Sorger, dem ehemaligen Riedlinger Stadtbaumeister Xaver Sorger. Es sei ein besonderes Liebhaberstück, sagt der Nachlassverwalter, Erich Fensterle: Ein Haus im Berner Landhaus, Berner Bauernhaus-Stil. Mit Gewölbekellern, Schindeln und – aufgrund der Lage an der Donau – auch für Hochwasserfälle gebaut.
Die Villa in Innenstadtnähe, zu der rund 1000 Quadratmeter Grund und ein Nebengebäude gehören, ist fast noch im Originalzustand. Moderne Technik sucht man dort weitestgehend noch vergebens. Von der Elektrik bis zu den sanitären Anlagen muss alles erneuert werden.
Gegen Gebot
Daher sucht die Stiftung auch Liebhaber, die die Villa in Absprache mit dem Denkmalamt sanieren wollen. Das Haus ist gegen Gebot zu verkaufen.
Friedrich Sorger ist in dem Haus aufgewachsen und hat dort bis zu seinem Tode gelebt. Xaver Sorger war sein Onkel. Von dem wurde er großgezogen, nachdem seine Eltern verstarben als er acht Jahre alt war. Seine deutlich älteren Brüder waren beide Missionare.
Einer seiner Brüder ist Pater Gregor Sorger, dessen Seligsprechungsprozess derzeit läuft. Durch die Wirren des Koreakriegs kam der Missionar in ein nordkoreanisches Gefangenenlager, wo er unter erbärmlichen Bedingungen am 15. November 1950 den Hunger- und Erfrierungstod erlitt.
Wer Interesse am Kauf der Stadtvilla hat, kann ein Gebot abgeben. Besichtigung erfolgt nach Vereinbarung. Weitere Infos: Telefon 07371/1296036.