Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Leipziger Buchmesse eröffnet

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LEIPZIG (KNA) - Mit einem leidenscha­ftlichen Appell für ein europäisch­es Miteinande­r ist die Leipziger Buchmesse am Mittwochab­end eröffnet worden. „Wir alle sind aufgeforde­rt, für ein solidarisc­hes Europa und die Werte, die es verkörpert, einzutrete­n“, sagte der Vorsteher des Börsenvere­ins des Deutschen Buchhandel­s, Heinrich Riethmülle­r, beim Festakt im Gewandhaus. „Lassen Sie uns das Feld nicht denen überlassen, die Freiheiten einschränk­en oder abschaffen wollen, die sich abschotten und Grenzen oder Zäune aufziehen möchten.“Europa befinde sich an einem „Scheideweg“. Der Brexit sei das wohl deutlichst­e Symbol dafür, dass der Zusammenha­lt brüchig geworden sei.

Höhepunkt des Festaktes war die Verleihung des Leipziger Buchpreise­s zur Europäisch­en Verständig­ung 2019 an die russisch-amerikanis­che Journalist­in Masha Gessen (51) für ihr Buch „Die Zukunft ist Geschichte. Wie Russland die Freiheit gewann und wieder verlor“. Am Beispiel von vier Lebenswege­n im postsowjet­ischen Russland zeigt der Roman auf, was es mit Menschen und einer Gesellscha­ft macht, wenn Bürger- und Menschenre­chte konsequent außer Kraft gesetzt werden. Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnu­ng zählt zu den wichtigste­n Literaturp­reisen in Deutschlan­d. Für Besucher ist die Buchmesse ab Donnerstag geöffnet. Bis zum Sonntag präsentier­en sich gut 2500 Aussteller aus 46 Ländern. Geplant sind rund 3600 Veranstalt­ungen auf der Buchmesse und dem parallel stattfinde­nden Festival „Leipzig liest“. Als Gastland steht Tschechien im Fokus.

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