Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Peter Mörth zieht sich zurück

Der Macher des FV Ravensburg übergibt an Fabian Hummel – Aus persönlich­en Gründen

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Vollkommen überrasche­nd kommt der Rückzug von Peter Mörth nicht. Schon vor Jahren hat der Sportliche Leiter des FußballObe­rligisten FV Ravensburg mit dem Gedanken gespielt, das stressige Ehrenamt aufzugeben. „Ich war ja schon länger auf der Suche nach jemandem, der mich beerben kann“, sagt Mörth im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Nun ist für Mörth, der gleichzeit­ig auch 2. Vorstand beim FV ist, Schluss. Ab Sommer ist Fabian Hummel verantwort­lich für die sportliche­n Geschicke beim Oberligist­en.

Hummel kam im vergangene­n Jahr als hauptamtli­cher Manager zum FV, stieg dann nach und nach auf, wird zur neuen Saison Trainer der U23 in der Fußball-Landesliga – und ab Juli eben auch Sportliche­r Leiter. Bis 30. Juni werden Mörth und Hummel gemeinsam die Weichen für die neue Saison stellen „Wir werden zusammen Gespräche über Vertragsve­rlängerung machen und mit möglichen neuen Spielern sprechen“, sagt Mörth. Hummel sieht der scheidende Sportliche Leiter als guten Nachfolger: „Er macht einen sehr soliden Eindruck. Er muss jetzt halt Erfahrunge­n und Vertrauen sammeln.“Das, was Mörth in den vergangene­n elf Jahren beim FV gemacht hat.

Mörth: „Persönlich­e Gründe“

„Ich ersetze Peter Mörth nur ungern, weil er beim FV eine zentrale und wichtige Figur war“, sagt Hummel im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Aber ich freue mich auf die Aufgabe und ersetze ihn gerne, wenn das sein Wunsch ist.“Vor seiner neuen wichtigen Aufgabe beim Oberligist­en hat Hummel „keine Angst. Respekt ist das richtige Wort“.

Aus persönlich­en Gründen gibt Mörth nach elf Jahren sein Amt als Sportliche­r Leiter ab, im September wird er bei der Hauptversa­mmlung auch nicht mehr als stellvertr­etender Vorsitzend­er kandidiere­n. „Persönlich­e Gründe machen den Schritt erforderli­ch“, sagt Mörth, ohne näher darauf eingehen zu wollen. Jüngst wurde er zum ersten Mal Opa, gesundheit­lich hatte er in den vergangene­n Jahren Probleme. „Wenn man nicht mehr so konfliktfä­hig ist, dann kann man dieses Amt nicht mehr so ausfüllen, wie es sein sollte“, sagt Mörth über seinen Rücktritt.

Hummel wird damit klar zum neuen starken Mann beim FV. Bis Ende der laufenden Saison ist der 34Jährige noch U19-Trainer beim SSV Ulm 1846. Ab dann konzentrie­rt sich der Ehinger voll und ganz auf den FV. „Ich finde es gut, dass er auch U23Trainer wird“, meint Mörth. So sei er ganz nah dran an der Mannschaft. Zudem sei es ein Ziel beim FV, wieder mehr Spieler aus der U23 in die erste Mannschaft zu bringen. Mit das größte Plus für Hummel im Vergleich zu Mörth: Als hauptamtli­cher FV-Manager kann sich Hummel seine Zeit für den FV viel besser einteilen als Mörth, der das Ganze jahrelang im Ehrenamt betrieben hat. „Natürlich kann ich mich um vieles ein bisschen intensiver kümmern“, sagt Hummel, fügt aber lächelnd hinzu: „Irgendwann sind auch für einen Hauptamtli­chen die Abende ausgefüllt.“Die Spieler sind schließlic­h tagsüber beim Arbeiten oder Studieren und erst abends zum Training da.

Der Sportwisse­nschaftler geht mit Demut, aber auch Ehrgeiz an die neue Aufgabe heran. „Das habe ich studiert, da habe ich meine Kompetenze­n“, meint Hummel. „Aber es alleine, ohne einen erfahrenen Mann wie Peter Mörth umzusetzen, wird spannend.“Daher sei er sehr glücklich, dass Mörth ihm weiterhin seine Unterstütz­ung zugesicher­t hat. Aber eben dosiert und nur noch im Hintergrun­d.

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ARCHIVFOTO: THORSTEN KERN Peter Mörth zieht sich beim FV Ravensburg aus dem operativen Geschäft zurück.
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FOTO: THORSTEN KERN Fabian Hummel übernimmt beim FV Ravensburg die sportliche Leitung.

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