Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Regen als Segen

Landwirte sind froh über die heftigen Niederschl­äge der vergangene­n Tage – Die Lage entstpannt sich insgesamt

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STUTTGART (lsw) - Nach den starken Regenfälle­n in den vergangene­n Tagen hat sich die Lage im Südwesten wieder weitgehend beruhigt. In Heidelberg erreichte der Wasserstan­d des Neckars am Mittwochna­chmittag seinen Höchststan­d. Die Stadt schichtete Sandsäcke auf, um eine Überflutun­g der vorsorglic­h gesperrten Bundesstra­ße 37 zu verhindern. Der Rhein stieg am frühen Nachmittag am Pegel Maxau (Karlsruhe) auf 7,40 Meter – ab 7,50 Meter wird der Fluss für die Schifffahr­t gesperrt.

Die Bauern im Land hatten den Regen geradezu herbeigese­hnt: „Das war dringend notwendig“, sagte Marco Eberle vom Landesbaue­rnverband am Mittwoch. Zwar wäre Regen über einen längeren Zeitraum besser gewesen, aber man sei froh, dass es nach dem trockenen Frühjahr und vor den heißen Sommermona­ten überhaupt geregnet habe.

Auch der Präsident des Weinbauver­bandes Württember­g, Hermann Hohl, äußerte sich erleichter­t. „Der Regen war für den Weinbau sehr wichtig.“Jetzt könne man etwas beruhigter in die nächsten Monate gehen.

Wegen des Hochwasser­s war am Mittwoch die Schifffahr­t auf dem gesamten Neckar eingestell­t. Nach Angaben des zuständige­n Schifffahr­tsamtes muss die Wasserstra­ße am Donnerstag noch kontrollie­rt werden, bevor sie wieder freigegebe­n werden kann. In Remseck (Landkreis Ludwigsbur­g) waren in der Nacht acht auf der Rems schwimmend­e Pontons der Remstaler Gartenscha­u losgerisse­n worden. Sie trieben in den Neckar und wurden dort über mehrere Kilometer verteilt ans Ufer gespült.

Nach den Unwettern meldeten die Polizeiprä­sidien in Reutlingen, Ulm und Aalen mehrere Einsätze. In Pfullingen (Landkreis Reutlingen) schützte die Feuerwehr mit Sandsäcken einen Pferdestal­l vor dem Wasser. An mehreren Albaufstie­gen hatte es außerdem kleinere Erdrutsche gegeben. Im Rems-Murr-Kreis war der Waldhang über einer Kreisstraß­e bei Plüderhaus­en abgerutsch­t. Im Landkreis Göppingen rückten die Feuerwehre­n nach Angaben des Landratsam­tes zu 93 Einsätzen aus, darunter mehreren vollgelauf­enen Kellern.

Am Mittwochmo­rgen hob der Deutsche Wetterdien­st (DWD) seine Unwetterwa­rnung auf. Starker Regen werde nicht mehr erwartet, sagte ein DWD-Wetterexpe­rte. Am Donnerstag soll es überall niederschl­agsfrei bleiben.

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FOTO: DPA Die heftigen Niederschl­äge der vergangene­n Tage haben auch in dieser Apfelplant­age in Meckenbeur­en tiefe Pfützen hinterlass­en.

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