Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Drunter und drüber
Gesteine, Höhlen und Wasserfälle verraten viel über die Erdgeschichte
Höhlen – soweit das Auge reicht: Nicht nur die schwäbische Alb hat diesbezüglich jede Menge im Angebot, auch angrenzende Regionen wie der Schwarzwald oder die Schweiz haben zum Thema „Natur pur“unter der Erdoberfläche – und natürlich auch darauf – viel zu bieten. Nicht selten in Verbindung mit Naturmuseen wie dem Biosphärenzentrum auf der Schwäbischen Alb, das dieses Jahr zehnjähriges Bestehen feiert. So manche Gemeinde hat einen Naturschatz.
Biosphärenzentrum
Warum wird eine Gegend zum Biosphärengebiet ernannt? Auf einer Ausstellungsfläche von rund 450 Quadratmetern können Besucher jede Menge darüber erfahren. Und auch über Biosphärenreservate weltweit, den angrenzenden Truppenübungsplatz Münsingen, die heimischen Wälder, Imkerei, Beweidung und die Stadt-Land-Beziehungen in der Region. Vor zehn Jahren hat das Biosphärenzentrum Schwäbische Alb erstmals seine Pforten geöffnet. Im Jubiläumsjahr der Unesco-Anerkennung ist deshalb einiges geboten. Man lernt Menschen aus dem Biosphärengebiet kennen und an ihrer Passion zu Tieren, Landschaftsräumen und Pflanzen teilzuhaben. Rotmilane, Schmetterlinge und Schafe beobachten gehört genauso dazu wie Kinderführungen und Vorträge übers Gärtnern oder nachhaltige Fleischerzeugung. Exkursionen gibt es auch, zum Beispiel im Juni auf den Spuren der Fledermäuse. (www.biosphaerengebiet-alb.de)
Bauernpfad in Kressbronn
Ein rund 2,5 Kilometer langer Rundweg führt in schönster Höhenlage an der Straußner Halde bei Berg entlang. An verschiedenen Stationen gibt’s Informationen rund um die Themen Hopfen, Wein, Obst, Beeren, Landschaft/Geologie, Wald, Vieh- und Milchwirtschaft. Geräte zum Klettern, Riechen und Spielen motivieren die Kinder. Ein zusätzlich angepflanzter sogenannter Naschgarten lädt zum Probieren aller angebauten Früchte ein – mit einer bunten Kinderrutsche als Eingang. Auf zahlreichen Ruhebänken können die Wanderer zudem auf den Bodensee und die Alpen blicken. In Atlashofen lohnt sich ein Abstecher zum Maislabyrinth, das von Juni bis September geöffnet ist. (www.kressbronn.de)
Wasserfallweg in Nesselwang:
Drei Jahre ist es her und man sieht heute noch, wie gewaltig der Abrutsch von Brückenstegen und Geländern im Winter 2015/2016 gewesen sein muss. Damals wurde der beliebte Wasserfallweg aus Sicherheitsgründen monatelang komplett gesperrt. Nach umfangreichen Baumaßnahmen steht er jetzt wieder zur Verfügung und lädt Wanderer auf einen etwa fünf Kilometer (Einfachstrecke) langen wunderschönen Weg immer in Nachbarschaft zum rauschenden Wasser ein. Mit den vielen Stufen und teils steilen Wegen ist er nicht ganz einfach zu gehen. Zirka drei Stunden sollten insgesamt eingeplant werden. Über den Wasserfallweg gelangt man auch hinauf zur Nesselburg, zur Wallfahrtskirche Maria Trost oder zur Mittelstation der Alpspitzbahn. Bewirtschaftete Hütten gibt es am Berg mehrere. Kinder kann man wunderbar mit dem Heimweg per Sommerrodelbahn hinauf locken. (www.nesselwang.de)
Suevit-Steinbruch in Altenbürg
Suevit? Noch nie gehört? Dann wird’s Zeit für einen Ausflug Richtung Nördlingen. Durch den Meteoriteneinschlag vor etwa 14,8 Mio. Jahren, der die heutige Ebene des Rieses gebildet hat, ist dieser Suevitsteinbruch entstanden. Der Steinbruch Altenbürg liegt etwa einen Kilometer innerhalb des südwestlichen Kraterrandes, gehört zu den alten Steinbrüchen der Riesgeologie und ist aus zweierlei Gründen von historischer Bedeutung. Zum einen wurde der hier anstehende Suevit (auch Schwabenstein oder Mondgestein genannt) wahrscheinlich als Baumaterial für die Georgskirche und ihren Turm sowie für andere historische Gebäude in Nördlingen verwendet. Zum anderen galt dieser Steinbruch bis 1960 als Referenzsteinbruch für die vulkanische Entstehung des Nördlinger Rieses. (www.riesbuerg.de)
Reptilienhaus in Unteruhldingen
Eine Vielzahl an verschiedenen Reptilienarten aus aller Welt können hier bestaunt werden: Die Riesenschlange Henry, eine tödlich giftige grüne Mamba, eine Diamant-Klapperschlange, zwei blonde Vogelspinnen und ein farbenprächtiger, über zwei Meter langer Leguan sind nur einige der vielen exotischen Tiere, die im Reptilienhaus eine neue Heimat gefunden haben. Auch eine Netzpython gibt es, mit bis zu sechs Meter lang eine der größten Schlangen der Welt. Seit mehr als 40 Jahren werden in Unteruhldingen vom Zoll beschlagnahmte Tiere gehegt und gepflegt – in artgerechten Terrarien, die dem natürlichen Lebensraum ihrer Bewohner nachempfunden sind. Hier können Echsen, Schlangen, Geckos, Spinnen und Schildkröten bestaunt werden. Manchmal liegt sogar eine ungiftige Schlange – ganz ohne Trennscheibe – auf einem Ast. Auch Führungen werden angeboten. (www.reptilienhaus.de)