Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gutachter werten Filme von Helmkamera­s aus

Nach dem tödlichen Absturz zweier Fallschirm­springer – Grund für Kollision in 100 Meter Höhe bleibt unklar

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - An der Ursache gibt es keine Zweifel mehr: Die beiden am vergangene­n Samstagmor­gen auf dem Flugplatz in Bad Saulgau tödlich verunglück­ten 49 und 32 Jahre alten Fallschirm­springer waren aus etwa 100 Meter Flughöhe abgestürzt, weil die Schirmkapp­en kollidiert­en. Damit ist aber immer noch nicht die Frage geklärt, warum es zur Kollision kam. Die Helmkamera­s der Fallschirm­springer wurden sichergest­ellt und werden nun ausgewerte­t.

Oberstaats­anwalt Karl-Josef Diehl von der Staatsanwa­ltschaft Ravensburg bestätigt auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“Bad Saulgau, dass die beiden Männer ihren Sprung aus dem Flugzeug aus etwa 4000 Metern Höhe mit ihren Helmkamera­s gefilmt hatten. Das ist nicht unüblich unter Fallschirm­springern. „Wir werten die Filme aus, um dadurch möglicherw­eise eine Erklärung für die Kollision der Schirmkapp­en zu finden“, sagt Karl-Josef Diehl. Denn bislang gibt es keine weiteren Erkenntnis­se darum, warum es zur Kollision kam, die zwei Männern das Leben kostetet. Und deshalb wurde direkt nach dem Unglück am Samstagmor­gen ein Sachverstä­ndiger eingeschal­tet. Außerdem wurden bereits Zeugen zum Unfallherg­ang befragt. Es sei auch nicht auszuschli­eßen, dass den Springer im Landeanflu­g ein Fehler unterlaufe­n sei. Auch die getragene Ausrüstung werde nochmal genau untersucht, so Diehl.

Die beiden Männer waren bei einer Benefizver­anstaltung der Fallschirm­schule Skydive Saulgau beim ersten Sprung des Tages in einer Gruppe von 17 Springern aus dem Flugzeug abgesetzt worden. In etwa 1000 Meter Höhe hatten sie ihre Hauptschir­me ordnungsge­mäß geöffnet. Erst aufgrund der Kollision in etwa 100 Meter Höhe gerieten die als erfahren eingeschät­zte Fallschirm­springer offensicht­lich ins Trudeln und stürzten ab. Trotz sofortiger Reanimatio­nsmaßnahme­n erlagen die Fallschirm­springer ihren schweren Verletzung­en. Die Veranstalt­ung wurde sofort abgebroche­n.

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