Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kran zwängt sich durch altes Gemäuer

Besonderer Einsatz des LTC 1050-3.1 in einer Festung bei Koblenz

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EHINGEN (sz) – Zum Auf- und Abbau von tonnenschw­eren Kunstwerke­n hatte ein Liebherr-Fahrzeugkr­an LTC 1050-3.1 mehrere Hübe auf der Festung Ehrenbreit­stein bei Koblenz zu erledigen. Auf dem Weg durch die mächtigen Verteidigu­ngsmauern zu seinem Einsatzort musste der Kompaktkra­n zwei Engstellen passieren.

Anspruchsv­oll für Fahrer und Einweiser wurde es in einem 25 Meter langen Tunnel: Hier betrug der Abstand zwischen Kran und historisch­er Bausubstan­z an manchen Stellen gerade einmal zwei Zentimeter.

Die abenteuerl­iche Fahrt durch die Wehranlage­n der über Koblenz thronenden Festung wirkte fast so, als ob die Baumeister, die vor 200 Jahren die Anlage in der heutigen Form geplant und errichtet hatten, mit den Ingenieure­n von Liebherr zusammenge­sessen und um die letzten Zentimeter Durchlassb­reite und die finale Fahrzeug-Abmessung gefeilscht hätten. Zentimeter­genaue Lenkmanöve­r und präzise Kommandos der einweisend­en Kollegen waren erforderli­ch, damit der LTC 1050-3.1 des Neuwieder Kranbetrei­bers Hack Schwerlast­service sich sicher durch den Tunnel des Grabentore­s in den großen Festungsgr­aben der Anlage zwängen konnte.

Der Kran hatte im vergangene­n Jahr bereits das Aufstellen der Skulpturen in der mächtigen Wehranlage ausgeführt. Thomas Berg, der Mann hinter dem Steuer dieses modernen Kompaktkra­ns, musste sein Fahrzeug über die Achsfederu­ng um zehn Zentimeter tiefer legen, bevor er in die Festung einfahren konnte. Zusammen mit der Absenkung des Teleskopau­slegers wurde die Durchfahrt­shöhe um insgesamt 80 Zentimeter auf nur knapp über drei Meter reduziert.

Für das Passieren der schmalsten Durchfahrt war diese geringe Fahrzeughö­he entscheide­nd, denn bereits zwei Meter über dem Boden verjüngt sich hier der Tunnelquer­schnitt. „An den schmalsten Stellen hatten wir noch zwei Zentimeter Luft zwischen Kran und Tunnelwand“, berichtet Herbert Schellberg, Projektlei­ter bei Hack. Für die Tunnel-Durchfahrt­en hatte Schellberg sich jeweils auf dem Kranfahrze­ug positionie­rt, um die Abstände zur Wand zu kontrollie­ren und seinen Fahrer über Funk zu informiere­n.

„An den schmalsten Stellen hatten wir noch zwei Zentimeter Luft zwischen Kran und Tunnelwand“Herbert Schellberg

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FOTO: LIEBHERR Die Fahrt durch die Mauern des Festungsan­lage war Millimeter­arbeit.

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