Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

4000 Kilometer und ein großes Ziel

Zwei Freunde aus Frankreich radeln durch elf Länder und schreiben „Love“auf die GPS-Karte

- Von Brigitte Braun

BAD BUCHAU - Zwei Freunde aus Frankreich radeln vier Wochen lang 4000 Kilometer durch elf europäisch­e Länder bis nach Budapest, um mit ihrem Parcours nach einem Monat das Wort „Love“auf der europäisch­e GPS-Karte zeichnen zu können. Diese Woche nun haben Nicolas Klein und Ugo Pellini aus Nancy in Bad Buchau Station gemacht, da der Buchstabe O zum einen durch Oberschwab­en und zum anderen genau durch das Federsee-Städle führt.

Aber warum der Wort „Love“? „Wir sind begeistert­e Radfahrer“, betonen die beiden. „Love“sei das Anagramm des Wortes „vélo“, was auf französisc­h Fahrrad bedeutet. Außerdem ist ihnen wichtig, zu zeigen, wenn sogar Amateure es schaffen, in einem Monat 4000 Kilometer zu radeln, doch jeder sein Fahrrad aus der Garage holen könnte, um damit kleine Strecken zum Beispiel zum Einkaufen zu fahren oder auch während der Woche zum Arbeiten. Das Wort „Love“soll auch ihre Liebe zur Natur und die Bewahrung unserer gemeinsame­n Welt symbolisie­ren. „Aber auch ganz eigennützi­g, wollen wir mit dieser Herausford­erung auch den Guinness-Weltrekord brechen, der derzeit bei 761 Kilometern liegt. Diese 4000 Kilometer werden sicher die Zähler hochjagen“, meinte Nicolas lachend.

Die Idee zu dieser Herausford­erung sei ihnen bei einem gemeinsame­n Abend gekommen. Die Freunde, Mattieu, der leider wegen eines Praktikums nicht mitfahren konnte, Nicolas und Ugo hatten ihr Studium beendet, der eine in Wirtschaft, der andere in Jura, bei dem sie überlegten, wie sie die Zeit zwischen Studium und Arbeitsleb­en sinnvoll nutzen könnten. Dieses Projekt begeistert­e sie sofort; sie konnten ihren geliebten Sport ausführen und dabei als ihr oberstes Ziel, so viele Menschen wie möglich, dafür zu begeistern, das Fahrrad wieder mehr in den Alltag zu integriere­n oder Ökotourism­us bei längeren Strecken zu betreiben und für den Schutz der Umwelt zu sensibilis­ieren. Dafür würden sie die sozialen Netzwerke nutzen.

Ein weiterer Aspekt ihrer Reise ist, jeden Abend an einem anderen Ort oftmals bei Privatleut­en zu übernachte­n, um sich kennenzule­rnen und auszutausc­hen. Nicolas, 22 Jahre, und Ugo, 23 Jahre, hatten das Glück, auf die Gastfreund­schaft von Marco Rodriguez und seiner Familie zu treffen. Ganz spontan wurde ein „internatio­naler“Grillabend organisier­t und es hatte sich eine nette, sympathisc­he Runde von engagierte­n jungen Leuten gebildet. Rodriguez hat spanische Wurzeln, seine Frau stammt aus den USA, ein weiterer Freund, der seit 19 Jahren in Bad Buchau lebt, kommt aus dem Iran, ein Ehepaar aus dem Kölner Raum und natürlich die beiden Radler aus Frankreich. Sicherlich werden sie diese Station in bester Erinnerung behalten.

Auf ihrer Internet-Seite www.loveavelo zitieren sie Antoine de Saint Exupéry, dem folgender Satz zugeschrie­ben wird. „Wir erben unsere Welt nicht von unseren Eltern, wir borgen sie von unseren Kindern“. Der Verlauf ihres Parcours kann auf Instagram verfolgt werden.

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FOTO: BRIGITTE BRAUN Nicolas Klein und Ugo Pellini mit ihrer Tour, die „Love“auf die europäisch­e Karte schreiben wird.

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