Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

BVB stolpert, Reus platzt der Kragen

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FRANKFURT (SID) - Ein Eigentor kurz vor Schluss, zwei verlorene Punkte und dann auch noch kritische Fragen: Nach dem bitteren Rückschlag im Titelrenne­n mit Borussia Dortmund platzte Marco Reus der Kragen. „Das geht mir so auf die Eier“, schimpfte der BVB-Kapitän nach dem 2:2 (1:1) bei Eintracht Frankfurt im Sky-Interview: „Ihr mit eurer Mentalität­sscheiße.“

Die Frage nach der fehlenden Mentalität, die schon nach der 1:3-Pleite vor drei Wochen beim Aufsteiger Union Berlin aufgeworfe­n worden war, brachte den Nationalsp­ieler diesmal auf die Palme. „Wir haben uns dumm angestellt“, gab er zu, „wir ziehen es nicht bis zum Ende durch, aber das hat nichts mit Mentalität zu tun.“

Trotz zweimalige­r Führung verpasste der BVB den Konter gegen seine Titelrival­en und büßte Punkte auf den Spitzenrei­ter RB Leipzig und Rekordmeis­ter Bayern München ein – weil Thomas Delaney den Ball ins eigene Tor lenkte (88.). Hinter Leipzig (13 Punkte) und München (11) belegt Dortmund (10) den dritten Rang.

Hummels muss verletzt raus

Der Belgier Axel Witsel (11.) schoss die Westfalen erstmals in Führung, Frankfurts Neuzugang Andre Silva (43.) glich mit seinem ersten Pflichtspi­eltreffer für die Eintracht aus. Der zuletzt überragend­e Ex-Nationalsp­ieler Mats Hummels hatte das Zuspiel auf Silva wegen eines leichten Stellungsf­ehlers nicht unterbinde­n können. Der Innenverte­idiger musste nach einer Stunde angeschlag­en ausgewechs­elt werden und sah von der Bank aus, wie zunächst Jadon Sancho (66.) traf und dann Delaney den Ball ins eigene Tor lenkte.

Das Duell vor 51 500 Zuschauern in der ausverkauf­ten Commerzban­k Arena war auch eines der unterschie­dlichen Spielideen. Hier die dominanten Dortmunder, die ihre Vorteile im Ballbesitz geduldig ausspielen und die Angriffe durchdacht vortragen wollten. Und auf der anderen Seite die Frankfurte­r, die auf Ballverlus­te lauerten und dann so schnell wie nur möglich vor das gegnerisch­e Tor zu kommen versuchten. Dass die Hessen dafür aufgrund einiger Abspielfeh­ler eine Vielzahl von Einladunge­n erhielten, überrascht­e. Immerhin hatte der BVB in der Europapoka­l-Woche zwei Tage mehr Pause als Frankfurt.

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