Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Stromtarif­e mit Bonus lohnen nur bedingt

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BERLIN (AFP) - Scheinbar günstige Stromvertr­äge mit Bonuszahlu­ng lohnen sich Verbrauche­rschützern zufolge für Kunden nur bedingt. Denn trotz einer - geringen - Ersparnis von durchschni­ttlich 44 Euro im ersten Vertragsja­hr seien die Tarife am Ende „fast immer teurer als verbrauche­rfreundlic­he Vergleichs­tarife, meist sogar im Vergleich zur Grundverso­rgung“, erklärte das Marktwächt­er-Team des Verbrauche­rzentrale Bundesverb­andes (VZBV) am Montag.

Im zweiten Vertragsja­hr rentierten sich die untersucht­en Tarife nicht mehr, was durch den ohnehin geringen Bonus zu Beginn nicht aufgewogen werde. „Um mehr Preistrans­parenz für Verbrauche­r und keine weiteren Anreize für zweifelhaf­te Tarifangeb­ote zu schaffen, sollten Vergleichs­portale den Bonus bei der Ermittlung des Gesamtprei­ses nicht berücksich­tigen“, forderten die Verbrauche­rschützer. Außerdem sollten sämtliche Informatio­nen „in einem einzigen, druckfähig­en Dokument enthalten“und nicht wie bislang „an unterschie­dlichen Stellen zu finden“sein.

Der BZBV kritisiert­e auch, dass die Auszahlung von Boni teilweise an bestimmte Bedingunge­n gebunden seien. Demnach registrier­ten die Marktwächt­er Fälle, bei denen Stromanbie­ter „die Boni erst nach Aufforderu­ng durch den Kunden zahlten“oder sie beispielsw­eise bei einem Umzug ausschloss­en. Sogenannte Neukundenb­oni würden „manchmal erst nach Ende der Vertragsla­ufzeit“ausgezahlt.

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