Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bürgermeister kündigt Sparkurs an
Magnus Hoppe will für Herbertingen dennoch einige Vorhaben anschieben
HERBERTINGEN - Hatte die Gemeinde Herbertingen für 2019 noch ein Rekord-Investititonsprogramm in Höhe von rund fünf Millionen im Haushalt eingestellt, wird man künftig „kleinere Brötchen backen“müssen, kündigte Bürgermeister Magnus Hoppe beim Neujahrsempfang an.
Rund eine Million müsse im Haushalt aufgefangen werden, was auch auf fehlende GewerbesteuerEinnahmen zurückzuführen ist. Man müsse auch schauen, dass die 1500 Arbeitsplätze in der Gemeinde, die die Unternehmen bieten, weiterhin erhalten bleiben.
Die Alemannenhalle war am Sonntagabend gut gefüllt, als die Musikkapelle Hundersingen unter der Leitung von Alois Kille den Neujahrsempfang eröffnete. Wieder mit dabei war auch der Schülerchor der
Lilly-Jordans-Schule, der die Besucher unterhielt. Für die Bewirtung sorgte einmal mehr der Trachtenund Brauchtumsverein Herbertingen.
Ziel ist es laut Hoppe, in den nächsten zwei bis drei Jahren einen weiteren Bauabschnitt der Ortssanierung anzugehen, wobei die Gesamtmaßnahme mit rund sieben Millionen Euro an Kosten auf Jahre verteilt werden müsse. Im Zusammenhang mit der Ortsentwicklung tut sich was im Bereich Altes Rathaus/Storchengasse. Hier soll ein Geschäftshaus sowie Wohnraum geschaffen werden. Im gleichen Zug wird der Bereich vor dem alten Rathaus durch die Lilly-Jordans-Stiftung mit entsprechender Gestaltung aufgewertet. In Sachen Tourismus ging Hoppe vor allem auf die Heuneburg ein, die ab 2020 einen anderen Betreiber gefunden habe. Bis zur Eröffnung
der geplanten Heuneburg-Erlebniswelt werde das kleine Heuneburgmusem im Ort bestehen bleiben. Was danach damit geschehe, stehe noch in den Sternen.
Baugebiete geplant
Aus dem Wölkchen im Jahr 2019 drohe nun ein Gewitter aufzuziehen, so Bürgermeister Hoppe. Das bezog sich vor allem auf die angespannte Haushaltslage, in der dauerhaft eine Million Euro durch Wenigereinnahmen aufgefangen werde müsse. Was geplant und umgesetzt werde, sei der Ausbau „Brunnenberg“mit 250 000 Euro, die Erschließung des Baugebiets „Kleines Eschle“mit einem Volumen von rund einer Million, das Baugebiet „Breite“in Marbach mit 500 000 Euro und die Errichtung von Urnenstelen auf allen vier Friedhöfen mit 125 000 Euro. Weiter soll die Planung „Ortsmitte Herbertingen“, die weitere Schaffung von Bauland und eine Kindergartenkonzeption vorangetrieben werden. „Das alles sind Herausforderungen, und wenn wir die Beibehaltung unserer sehr guten Strukturen schaffen wollen, muss die Einnahmenseite stimmen“, so der Bürgermeister.
Das heiße unter anderem, die Abhängigkeit von der Gewerbesteuer zu reduzieren. So werde man laut Hoppe über die Hebesätze der Steuern nachdenken müssen, die Gebühren neu kalkulieren und auch die Bauplatzpreise anheben werden. Das bedeute aber auch gleichzeitig, dass alle Aufgaben auf den Prüfstand gestellt, verschoben, geteilt oder gestückelt werden, wenn es notwendig ist, so der Bürgermeister. „Man muss auch mal glücklich sein mit dem, was man hat. Aber wir dürfen unseren Standort nicht unter den Scheffel stellen.“