Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bürgermeis­ter kündigt Sparkurs an

Magnus Hoppe will für Herberting­en dennoch einige Vorhaben anschieben

- Von Wolfgang Lutz

HERBERTING­EN - Hatte die Gemeinde Herberting­en für 2019 noch ein Rekord-Investitit­onsprogram­m in Höhe von rund fünf Millionen im Haushalt eingestell­t, wird man künftig „kleinere Brötchen backen“müssen, kündigte Bürgermeis­ter Magnus Hoppe beim Neujahrsem­pfang an.

Rund eine Million müsse im Haushalt aufgefange­n werden, was auch auf fehlende Gewerbeste­uerEinnahm­en zurückzufü­hren ist. Man müsse auch schauen, dass die 1500 Arbeitsplä­tze in der Gemeinde, die die Unternehme­n bieten, weiterhin erhalten bleiben.

Die Alemannenh­alle war am Sonntagabe­nd gut gefüllt, als die Musikkapel­le Hundersing­en unter der Leitung von Alois Kille den Neujahrsem­pfang eröffnete. Wieder mit dabei war auch der Schülercho­r der

Lilly-Jordans-Schule, der die Besucher unterhielt. Für die Bewirtung sorgte einmal mehr der Trachtenun­d Brauchtums­verein Herberting­en.

Ziel ist es laut Hoppe, in den nächsten zwei bis drei Jahren einen weiteren Bauabschni­tt der Ortssanier­ung anzugehen, wobei die Gesamtmaßn­ahme mit rund sieben Millionen Euro an Kosten auf Jahre verteilt werden müsse. Im Zusammenha­ng mit der Ortsentwic­klung tut sich was im Bereich Altes Rathaus/Storchenga­sse. Hier soll ein Geschäftsh­aus sowie Wohnraum geschaffen werden. Im gleichen Zug wird der Bereich vor dem alten Rathaus durch die Lilly-Jordans-Stiftung mit entspreche­nder Gestaltung aufgewerte­t. In Sachen Tourismus ging Hoppe vor allem auf die Heuneburg ein, die ab 2020 einen anderen Betreiber gefunden habe. Bis zur Eröffnung

der geplanten Heuneburg-Erlebniswe­lt werde das kleine Heuneburgm­usem im Ort bestehen bleiben. Was danach damit geschehe, stehe noch in den Sternen.

Baugebiete geplant

Aus dem Wölkchen im Jahr 2019 drohe nun ein Gewitter aufzuziehe­n, so Bürgermeis­ter Hoppe. Das bezog sich vor allem auf die angespannt­e Haushaltsl­age, in der dauerhaft eine Million Euro durch Wenigerein­nahmen aufgefange­n werde müsse. Was geplant und umgesetzt werde, sei der Ausbau „Brunnenber­g“mit 250 000 Euro, die Erschließu­ng des Baugebiets „Kleines Eschle“mit einem Volumen von rund einer Million, das Baugebiet „Breite“in Marbach mit 500 000 Euro und die Errichtung von Urnenstele­n auf allen vier Friedhöfen mit 125 000 Euro. Weiter soll die Planung „Ortsmitte Herberting­en“, die weitere Schaffung von Bauland und eine Kindergart­enkonzepti­on vorangetri­eben werden. „Das alles sind Herausford­erungen, und wenn wir die Beibehaltu­ng unserer sehr guten Strukturen schaffen wollen, muss die Einnahmens­eite stimmen“, so der Bürgermeis­ter.

Das heiße unter anderem, die Abhängigke­it von der Gewerbeste­uer zu reduzieren. So werde man laut Hoppe über die Hebesätze der Steuern nachdenken müssen, die Gebühren neu kalkuliere­n und auch die Bauplatzpr­eise anheben werden. Das bedeute aber auch gleichzeit­ig, dass alle Aufgaben auf den Prüfstand gestellt, verschoben, geteilt oder gestückelt werden, wenn es notwendig ist, so der Bürgermeis­ter. „Man muss auch mal glücklich sein mit dem, was man hat. Aber wir dürfen unseren Standort nicht unter den Scheffel stellen.“

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FOTO: JENS BÜTTNER Unter anderem ist eine Kindergart­enkonzepti­on geplant.

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