Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Unter blauem Himmel zur WM

Vanessa Hinz und Franziska Preuß haben nach dem Auftaktren­nen beim Biathlon in Ruhpolding Grund für gute Laune

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RUHPOLDING (dpa) - Vanessa Hinz und Franziska Preuß wirkten in Ruhpolding noch fröhlicher als in ihrem Werbespot mit Magdalena Neuner, der vor jedem Biathlon-Rennen im Fernsehen gezeigt wird. „Überhaupt einmal ein gutes Rennen hier zu zeigen, ist schon etwas Besonderes für mich“, sagte die 27-jährige Hinz nach Platz acht im Sprint-Wettkampf und der damit verbundene­n WM-Qualifikat­ion.

Franziska Preuß beendet ihre Krankheits­pause beim fünften Saisonsieg der Norwegerin Tiril Eckhoff auf Rang 14, lächelte zufrieden und sagte: „Es war ein schwerer, ein harter Tag.“

Die über die 7,5 Kilometer als Mitfavorit­in gehandelte Denise Herrmann (31) dagegen kam beim Auftakt der Weltcupren­nen in Ruhpolding nur auf Platz 19. „Wenn man hier nicht gut schießt, ist man weg vom Fenster“, sagte die Verfolgung­sweltmeist­erin – und rätselte über ihre drei Fehler. Im Oberhof-Sprint war die frühere Langläufer­in noch starke Zweite geworden – ihr Auf und Ab geht als weiter. „Vielleicht brauche ich das Mistwetter, da bin ich vielleicht fokussiert­er“, sagte die Sächsin, die am Sonntag im Jagdrennen wieder angreifen will.

Fehlerfrei, genau wie Gesamtwelt­cup-Spitzenrei­terin Eckhoff, waren dagegen Hinz und Preuß unter dem blauen Himmel in der Chiemgau Arena geblieben, doch in der Loipe reicht es (noch) nicht. „Ich brauche diese Durchputze­r. Noch bin ich nicht nervös, was das Läuferisch­e angeht“, sagte die 25-jährige Preuß und war „stolz, dass ich das am Schießstan­d so hinbekomme­n habe“.

Preuß hatte zuvor zwei Wochen wegen einer Nasenneben­höhlenentz­ündung pausieren müssen und in Oberhof gefehlt. Einst war ihr ein ähnliches Talent wie der zweimalige­n Olympiasie­gerin Laura Dahlmeier

bescheinig­t worden, nun erlebt sie wieder einmal eine schwierige Saison. Ihre labile Gesundheit hindert sie an noch besseren Ergebnisse­n, das begleitet sie schon ihre gesamte Karriere. „Es ist echt nervig, wenn der Körper nicht mitspielt“, sagte sie.

Vor genau einem Jahr hatte sie im Massenstar­t von Ruhpolding ihren bisher einzigen Weltcupsie­g gefeiert. „Da geht man mit gewissen Zielen in eine Saison rein“, meinte sie und verwies auf die Schwierigk­eiten – auch für den Kopf: „Immer wieder mental aufbauen, kostet mich viel mehr Energie, als einfach Rennen zu laufen.“

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FOTO: MATTHIAS BALK/DPA Vanessa Hinz schaffte die WMNorm.

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