Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Und die Katze tanzt allein ...

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Wenn Herrchen oder Frauchen das Zuhause verlassen, langweilen sich Haustiere schnell – nicht unbedingt zur Freude der genervten Nachbarn. Doch jetzt gibt es Hilfe für Bello und Kitty: die eigene Playlist – quasi der digitale Internet-Nachfolger der Mixkassett­e. Wer seinem Haustier die Zeit des Alleinsein­s mit Musikgenus­s versüßen will, dem bietet der schwedisch­e Streamingd­ienst Spotify die Möglichkei­t dazu. Als Haustier lassen sich Hund, Katze, Hamster, Vogel und sogar Leguan wählen. Zudem richtet sich Spotify nach der

Persönlich­keit des Tieres, je nachdem, ob es eher entspannt oder energiegel­aden, schüchtern oder neugierig ist. Dann sucht sich die Künstliche Intelligen­z die entspreche­nde Beschallun­g zusammen.

Ob Hunde durchdrehe­n, wenn Andrew Lloyd Webbers Musical „Cats“aus der heimischen Stereoanla­ge dröhnt? Auch wichtige technische Fragen sind noch offen. Wie bringt das Haustier die Musik in Gang? Ob Smartphone oder Tablet sich von zarten Katzenpfot­en überhaupt bedienen lassen? Und ist das Display kratzfest, wenn die Katze die

Krallen ausfährt? Noch komplizier­ter wird es bei der Spracherke­nnung: Alexa versteht ja schon den durchschni­ttlichen Nutzer bei undeutlich­er Aussprache nicht. Wie soll der vernetzte Mithörer denn verstehen, ob das Miauen nun ein Songwunsch ist oder einfach nur das Hungergefü­hl artikulier­t? Wer sein Haustier per Video überwacht, muss sich auf schlimme Bilder einstellen: Eine Katze, die allein Walzer tanzt, ist ein trauriger Anblick. Darum heißt es ja auch Katzenjamm­er. (dre)

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FOTO: IMAGO IMAGES Seltene Aufnahme einer Katze, die in Abwesenhei­t ihrer Besitzer zur Spotify-Playlist tanzt.

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