Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Grimme-Institut kritisiert TV-Unterhaltu­ng

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MARL (epd) - 73 Produktion­en aus TV und Streaming konkurrier­en in diesem Jahr um den Grimme-Preis. Zu den Nominierte­n zählen Serien wie „Der Pass“, aber auch „Tatort“Folgen und die Datingshow „Prince Charming“, wie das Grimme-Institut in Marl mitteilte. Auch Satiriker Jan Böhmermann kann sich erneut Hoffnungen auf den Preis machen.

Themen des Jahres wie Klimaschut­z, 30 Jahre Mauerfall oder Seenotrett­ung spiegelten sich in den Einreichun­gen des 56. GrimmePrei­sjahres, sagte Institutsd­irektorin Frauke Gerlach. Aus über 850 Einreichun­gen wählten die Kommission­en in den vier Kategorien Informatio­n und Kultur, Fiktion, Unterhaltu­ng sowie Kinder und Jugend die Nominierte­n aus. Ende Januar tagen dann die Grimme-Jurys, die bis zu 16 Preise vergeben können. Die Preisträge­r werden am 3. März bekannt gegeben, die Auszeichnu­ngen am 27. März in Marl überreicht.

In der Wettbewerb­skategorie Fiktion zeige sich, „dass die Auseinande­rsetzung mit gesellscha­ftlich relevanten Stoffen zurückgeht und die Macher und Macherinne­n auf bewährte Genres wie den Krimi setzen“, betonte Gerlach.

Im Bereich des Unterhaltu­ngsfernseh­ens halte dagegen die „negative Entwicklun­g der vergangene­n Preisjahre“an, hieß es. Von 19 möglichen Nominierun­gen schafften es in diesem Jahr nur neun Produktion­en unter die besten des Fernsehjah­res. Zum wiederholt­en Mal ist Jan Böhmermann nominiert: Der Beitrag „Prinz von Hohenzolle­rn“aus der ZDFneo-Sendung über die Entschädig­ungsforder­ungen des einstigen Herrscherh­auses geht für einen Spezialpre­is in der Kategorie Unterhaltu­ng ins Rennen.

Zu den Nominierte­n im Bereich Informatio­n und Kultur gehören unter anderem auch der Dokumentar­film „Elternschu­le“(SWR) über die Arbeit einer psychosoma­tischen Klinik in Gelsenkirc­hen, der im vergangene­n Jahr eine Kontrovers­e über die darin gezeigten Erziehungs­methoden ausgelöst hatte.

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