Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
In Bad Buchau ist endlich wieder Fasnet
Moorochsen stauben Häser ab und begrüßen 32 neue Mitglieder
BAD BUCHAU - Für die Fasnetssaison ist die Narrenzunft Moorochs gerüstet. Nachdem die Fasnet mit dem Häsabstauben im Bischof-SprollHaus nun offiziell eröffnet ist, können die Moorochsen schon am Samstag zu ihrer ersten Ausfahrt, dem Jubiläumsumzug nach Einhart, fahren.
Die Weihrauchschwaden der Sternsinger standen noch im Saal, als ein erstes, noch zaghaftes „Moorochs“erklang, nachdem Zunftmeister Uwe Vogelgesang die Narrenschar mit Moorochs & Co. begrüßte. Nach einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr mit dem gelungen großen Ringtreffen, könne man die diesjährige Fasnet etwas entspannter angehen. Doch auch in diesem Jahr sollen die Leitsprüche der Moorochsen – „Fasnet ist Heimat“und „Niemand zum Leid, allen zur Freud“- im Vordergrund stehen. Danach sorgten die „Quetschharmoniker“um „Wissu“mit Stimmungsliedern für Ausgelassenheit.
Danach standen die Wahlen für die Gruppenführer an. Während der Auszählung der Wahlzettel ergriffen Zunftmeister Uwe Vogelgesang und sein Stellvertreter Ralf Schwegler das Wort, um Informationen zu den acht Ausfahrten und den Ablauf der Moorochsen-Hausfasnet zu geben. Vogelgesang wies darauf hin, dass durch das Desinteresse der Vereinsmitglieder schon etliche traditionelle Veranstaltungen aufgegeben werden mussten wie zum Beispiel der Moorochsenball und der Kehrausball. Auch die Mithilfe bei diversen Veranstaltungen könnte besser sein. Vereinsleben sei nun mal ein Ehrenamt, und verlange die Unterstützung eines jeden Einzelnen. Die Zeiten hätten sich zwar geändert, doch Brauchtum und Tradition seien es wert, erhalten zu werden. Noch werde die Narrenzunft Moorochs von vielen anderen Zünften in der Vereinigung über das ausgeprägte Brauchtumsbewusstsein bewundert und das müsse auch für die Zukunft das Ziel sein, so Vogelgesang.
Die Brauchtumsgruppe der Zunft leitete mit einem Sketch das Häsabstauben ein. Verstaubt und mit Spinnweben behaftet, kamen einige Maskenträger auf die Bühne. Karl Josef Schneck, Helfer der Häswartin Petra Vogelgesang, hatte zunächst alle Hände voll zu tun, um die Maskenträger wieder sauber zu bekommen. Penibel überprüften die beiden einige neue Häser, bevor diese abgenommen und die Laufbändel ausgehändigt werden konnten. Viele Kriterien sind dabei zu beachten, wie zum Beispiel die Anzahl und der Abstand der
Glöckchen am Umhang der Seerosen. Karl Josef Schneck informierte die Versammlung über Probleme bei der Beschaffung der Stoffe für neue Häser. Auch der Maskenschnitzer sei erkrankt und könne zur Zeit nur wenige Masken garantieren.
32 neue Mitglieder durfte VizeZunftmeister Ralf Schwegler vorstellen, was wohlwollend von der Versammlung zur Kenntnis genommen wurde. Der Zunftbüttel tat danach kund, was alle hören wollten: nämlich dass ab sofort in Buchau wieder Fasnet sei. Die Quetschharmoniker stimmten die Moorochsenhymne an und alles sang, klatschte und schunkelte kräftig mit. Die Musiker unterhielten die Narrenschar noch mit Stimmungsmelodien, während die Zunftmitglieder sich schon die Fahrkarten für die Ausfahrten kaufen konnten.