Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
BLS informiert über Breitbandplanung
Mehr als 50 Bürger informieren sich über aktuellen Stand – Bauarbeiten starten in Kürze
ZWIEFALTEN - Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit zum Ausbau der Breitbandversorgung wurde 2010 die Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen (BLS) gegründet. Ziel war die Errichtung eines regionalen Netzes. Inzwischen gehören der Gesellschaft 41 Städte und Gemeinden in fünf Landkreisen an.
Nach umfangreichen Vorbereitungen erfolgte im November 2019 die Vergabe der Bauarbeiten für die Gemeinde Zwiefalten. Zum Preis von rund drei Millionen Euro wurden die Arbeiten an die Firma alb-elektric Huber aus Biberach vergeben. Die Gemeinde erhält eine Förderung in Höhe von gut einer Million Euro. In einer ersten Stufe wird eine Glasfaserinfrastruktur bis an bestehende Verteilerkästen in Zwiefalten, alle Teilorte und das Gewerbegebiet Gürst hergestellt.
Der stellvertretende Bürgermeister Klaus Käppeler leitete die Veranstaltung, die von mehr als 50 Personen besucht wurde, und führte durch die Diskussion. Als Ansprechpartner stellten Theresa Aue, zuständig für Planung und Netzausbau, und Florian Stett, Bauleiter für Ausführung und Herstellung von der Firma BLS, die Fakten vor. Die Infrastruktur bleibt in kommunaler Hand, es werden zahlreiche Synergieeffekte genutzt. Das BLS-Glasfasernetz ist ein „Open-Access-Netz“, das heißt alle Anbieter (Provider) dürfen das Glasfasernetz für ihre Angebote und Produkte nutzen. Netzbetreiber und Provider ist die NetCom BW. In der zweiten Stufe wird die NetCom BW Angebote für Telefon, Internet, TV (waipu) für Privat- und Gewerbekunden anbieten. Für diesen Teil wird dann zu gegebenem Zeitpunkt eine weitere Informationsveranstaltung abgehalten.
Die Trassenführung führt von Langenenslingen über Dürrenwaldstetten nach Upflamör, Mörsingen, Hochberg, Industriegebiet Gürst, Gauingen, Zwiefalten, Gossenzugen, Baach nach Sonderbuch und von dort weiter nach Hayingen. Insgesamt werden 32 Kilometer Mikrorohre verlegt.
Die Bauarbeiten werden je nach Witterung in nächster Zeit aufgenommen und dauern bis etwa Ende des Jahres an. Danach übernimmt die NetCom BW für circa sechs bis maximal acht Monate den weiteren Ausbau. Erst wenn das Netz komplett aufgebaut ist, erfolgt die Inbetriebnahme.
Eine besondere Situation liegt für den Teilort Attenhöfen und die Kläranlage Zwiefalten vor. Für diesen Bereich wird ein separater Bundesförderantrag für FTTB gestellt und dann unmittelbar realisiert.
In der Diskussion wurden zahlreiche Anfragen aus gewerblicher und privater Sicht gestellt. Die Vertreter der Firma BLS sicherten zu, dass für den Fall von Leitungsschäden und Ähnlichem als Gesamtlösung eine Ringleitung vorgesehen ist, die nach den örtlichen Maßnahmen und dem Baufortschritt mit der Anbindung an Nachbarnetze verwirklicht wird.
Eine entsprechend dem Baufortschritt mögliche teilortweise Aufnahme der Inbetriebnahme des schnelles Internets kann nicht vorgenommen werden. Die wirtschaftliche Durchführung der Maßnahme und zahlreiche Kontrollverfahren schließen diese Regelung aus.
Für Vertragsabschlüsse mit einem anderen Netzanbieter sollte nach Möglichkeit die im nächsten Jahr stattfindende Informationsveranstaltung abgewartet werden. Für BLS-Kunden sind Vorteilskonditionen zu erwarten.
Technologien im Vergleich: Ausbauvariante FTTC (Fibre-to-theCurb), Glasfaserkabel bis zum Verteilerkasten (KVZ), maximal 50 Mbit/s Ausbauvariante FTTB (Fibre-tothe-Building), Glasfaserkabel bis ins Gebäude, Leistung über 1 Gbit/s.
Für Rückfragen während der Bauarbeiten zum Breitbandausbau steht als Ansprechpartner zur Verfügung: Florian Stett, Bauleiter Ausführung und Herstellung, Telefon 07571/106316, E-Mail f.stett@bls-breitband.de