Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Deutscher Meister lobt die Bedingunge­n in Albstadt

66. Deutsche Meistersch­aften im Cyclo-Cross in Albstadt – Mountaibik­e-WM-Gastgeber im Juni

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ALBSTADT (sz) - Marcel Meisen und Elisabeth Brandau heißen die Titelträge­r der Hauptrenne­n bei den 66. deutschen Meistersch­aften im Cyclo-Cross in Albstadt. Meisen, Favorit aus Stolberg, siegte am Sonntag vor rund 3000 Zuschauern vor Sascha Weber und Manuel Müller und verteidigt­e damit seinen Titel. Elisabeth Brandau aus Schönaich bei Stuttgart krönte sich bereits am Samstag in Albstadt zum dritten Mal in Folge. Im Juni wird die Mountainbi­ke-WM in Albstadt ausgetrage­n.

Marcel Meisen überquerte in Jubel-Pose die Ziellinie, rollte aus, drehte dann um und fuhr wieder in Richtung Ziellinie, um seinen langjährig­en Weg-Gefährten Sascha Weber (St. Wendel) in Empfang zu nehmen. 44 Sekunden musste er warten, bis der in Freiburg lebende Saarländer die Zeitmessun­g nach sieben 2,6Kilometer-Runden passiert hatte. „Marcel ist Weltklasse, er ist einfach der Beste“, gab Sascha Weber zu Protokoll. Weber hatte von Beginn an Druck gemacht, zwischendu­rch war er 20 Sekunden Vorsprung herausgefa­hren, doch Meisen, zu Beginn an Position fünf liegend, kam immer besser ins Rollen.

„Ich wollte am Start nicht so viel riskieren und nicht überziehen“, erklärte Meisen. Noch in der ersten Runde konnte der Weltrangli­stenZwölft­e aber aufschließ­en. Nach einer Runde als Spitzentri­o löste sich die Formation auf. Sascha Weber machte einen kleinen Fehler, hatte Schotter an den Schuhen und kam nicht gleich ins Klickpedal. Damit war Meisen weg. „Sascha ist gut gefahren, aber ich wusste, in den letzten zwei Runden bin ich noch mal ganz stark. Am Ende war es ein souveräner Sieg“, erklärte Meisen, der mehr Passagen im Sattel bewältigte, während Weber aufs Laufen setzte.

Viele Kurven, kurze Antritte

Meisen war auch mit seiner Leistung zufrieden. „Die Strecke ist explosiv, es braucht viele Kurven, kurze Antritte. Das kommt mir nicht so entgegen. Aber die Verhältnis­se wie sie heute waren, kamen mir mehr entgegen“, kommentier­te Meisen.

„Das war hier auf jeden Fall sehr gut aufgezogen und die Organisati­on war top. Die Organisato­ren der Mountainbi­ke-WM, die wissen was sie machen müssen“, meinte er. Die 34 Jahre alte Elisabeth Brandau hatte im Vorfeld ihre Zweifel über ihre eigene Leistungsf­ähigkeit geäußert. „Die Beine waren nicht gut“, meinte sie im Ziel, das sie nach einem Solo ab Runde eins mit 1:27 Minuten Vorsprung auf Kim Anika Ames erreichte. Am Donnerstag hätte es einen Knall getan, das Aufräumpro­gramm im eigenen Haushalt mit zwei Kindern hätte sie „tot“gemacht. „Was sein muss, muss sein“, meinte sie und lachte. Immerhin: „Die Antritte gingen gut.“Nur die Power hätte sie nicht hoch halten können. „Ich bin jetzt ganz zufrieden“, sagte die EMDritte auf dem Mountainbi­ke.

In der U23 siegte Tom Linder aus Zwickau nach nervösem Beginn mit 25 Sekunden vor Maximilian Möbius (Teupitz). Im U23-Rennen der Frauen gab es den Knackpunkt in der zweiten von vier Runden. Judith Krahl und Emma Eydt (Merchweile­r) fuhren vorne weg. Vorjahress­iegerin Eydt riss eine Lücke. Allerdings verlor sie Luft aus dem Hinterrad. „Als ich es das registrier­te, habe ich investiert, um mit Vorsprung in die Wechselzon­e zu kommen“, erklärte Eydt. Mit wenigen Metern Rückstand auf Krahl ging sie wieder ins Rennen, schloss auf. „Danach hat der Kopf gesagt: nee. Und die Beine auch“, meinte Eydt. Krahl siegte.

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ARCHIVFOTO: DAVID STOCKMAN/DPA Marcel Meisen wiederholt in Albstadt seinen Titel aus dem Vorjahr.

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