Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Doll überzeugt, Nawrath überrascht, Ruhpolding jubelt

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RUHPOLDING (SID) - Immer wieder wanderte der bange Blick von Benedikt Doll auf die Ergebnista­fel. „Es sieht ganz gut aus, aber da kommen noch ein paar“, mutmaßte der 29-Jährige – ehe er sich nach langer Wartezeit doch über seinen zweiten Podiumspla­tz des Winters freuen konnte. „Ich bin mega glücklich. Das tut nach Oberhof richtig gut und gibt Selbstvert­rauen. Es ist ziemlich perfekt gelaufen“, sagte Doll strahlend nach seinem dritten Platz im Sprint über 10 Kilometer beim Biathlon-Heimweltcu­p in Ruhpolding. Zwölf Sekunden fehlten dem Ex-Weltmeiste­r nach fehlerfrei­er Schießleis­tung auf Martin Fourcade, der in Abwesenhei­t von Johannes Thingnes Bö vor seinem Landsmann Quentin Fillon Maillet seinen 76. (!) Weltcupsie­g feierte.

Das gute Ergebnis der deutschen Männer, die ihren vierten Podestplat­z in Folge holten, rundeten Philipp Nawrath als starker Siebter mit seiner besten Weltcup-Leistung und Johannes Kühn auf Rang neun ab. Nawrath („Das hat richtig Spaß gemacht“) erfüllte damit gleich bei seinem Saisondebü­t im Weltcup die Norm für die WM in Antholz (13. bis 23. Februar). Während Kühn sich einen Fehler leistete, schoss der 26-Jährige aus Nesselwang die Null – wie Doll. Der hatte nach schlechten Leistungen in Oberhof schon gezweifelt, umso entspannte­r war er am Donnerstag. „Das beruhigt die Nerven, weil man weiß, was man kann“, sagte Doll. Vor Weihnachte­n hatte er im Sprint von Le Grand Bornand für den bisher einzigen deutschen Sieg des Winters gesorgt.

Für den Verfolger am Sonntag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) haben sich Doll, Nawrath und Kühn eine glänzende Ausgangspo­sition geschaffen. Olympiasie­ger Arnd Peiffer, der zweimal daneben schoss, hat dagegen als 22. schon 1:05,2 Minuten Rückstand auf die Spitze. „Ich bin nicht zufrieden. Technisch habe ich nicht gut geschossen“, haderte Peiffer. Bundestrai­ner Mark Kirchner zeigte sich dennoch „zufrieden“, zumal auch Roman Rees bei seinem ersten Start in diesem Winter als 19. nicht abfiel.

Am Freitag (14.30 Uhr) geht es in Ruhpolding mit der letzten FrauenStaf­fel vor der WM weiter, das deutsche Quartett bilden Karolin Horchler, Franziska Preuß, Vanessa Hinz und Denise Herrmann.

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