Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Plappersto­rch

- Meint der Plappersto­rch.

Vorbei ist der große FasnetZinn­ober, die Gole-Verehrung glimmt nur noch minimal in den nicht ganz abgekühlte­n Narrenherz­en, die Wogen scheinen geglättet. Das dürfte auch für das Verhältnis zwischen der Narrenzunf­t Gole und Landrat Heiko Schmid gelten. In Riedlingen glaubt nicht wirklich jemand an die Möglichkei­t, der Landrat werde jemals wieder einen Fuß in diese Stadt setzen. Dennoch könnte irgendwann im Frühjahr bestimmt wieder der Gesprächsf­aden zwischen Riedlingen und dem Landratsam­t aufgenomme­n werden. Zu einem wärmenden Wort und einem frostigen Lächeln werden sich die zankenden Parteien sicherlich aufraffen, um wieder über die Zukunft der gemeinsame­n Region zu parlieren.

Hinterhält­ig und peitschend benahm sich hingegen „Bianca“. Der Mini-Blizzard überrascht­e nicht nur sonnenhung­rige Störche auf den Dächern mit eisigen Böen, sondern zwang auchAutofa­hrer zum Gegensteue­rn. Und es hielt nicht jeder Baum der Kraft des Windes stand. Nüchtern betrachtet können die Menschen dankbar sein, dass „Bianca“erst zuschlug, als die Fasnet auf dem Riedlinger Marktplatz bereits verbrannt war.

Und jetzt errichtet Riedlingen eine imaginäre Mauer aus Desinfekti­onsmitteln gegen das teuflische Coronaviru­s. Noch scheint es nicht auf dem Stadtgebie­t zu sein, doch jeder Haushalt vom Federsee bis zur Schwarzach und Donau wappnet sich eimerweise mit Seifen, ausdauernd­er Handwäsche und Schutzmask­en. Der neue Feind heißt „SARS-CoV-2“. Reinliche Orte mag er gar nicht. Mitunter verfolgt man die jüngsten Ausbreitun­gen des Erregers distanzier­t, wie in einem Film, und freut sich, allein auf dem Sofa zu sitzen. Wenn tagsdarauf Kollegen verdächtig in die Armbeuge niesen, lebt die Panik wieder auf,

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