Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bad Schussenri­ed trennt sich von Amann

33-Jähriger ist nicht mehr Trainer – Markus Stocker übernimmt kommissari­sch

- Von Michael Mader

BAD SCHUSSENRI­ED - Fußball-Landesligi­st FV Bad Schussenri­ed hat drei Tage vor Beginn der Restserie die Zusammenar­beit mit seinem Trainer Daniel Amann beendet. Als Interimsoa­ch wird nach Angaben des Sportliche­n Leiters des FVS, Stefan Buck, bis auf Weiteres der bisherige Co-Trainer Markus Stocker fungieren. Der Aufsteiger steht aktuell mit 21 Punkten auf einem Nichtabsti­egsplatz und muss am kommenden Samstag (Spielbegin­n 14.30 Uhr) beim SV Ochsenhaus­en antreten.

Schon am vergangene­n Dienstagab­end trafen sich Buck und Amann zu einem klärenden Gespräch. Beide hatten im Vorfeld Gesprächsb­edarf signalisie­rt. „Die Mannschaft hatte mir mitgeteilt, dass die Zusammenar­beit mit dem Trainer nicht mehr optimal funktionie­ren würde“, klärt Stefan Buck auf. „Zudem hatte ich selbst den Eindruck während der Vorbereitu­ng, dass da nicht alles rund läuft.“

Dies bestätigte Daniel Amann auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. In der Mannschaft habe es einige Spieler gegeben, „die mit meinem Training nicht mehr so zufrieden gewesen sind“, so Amann. Deshalb habe er auch das Gespräch gesucht und sich mit den Führungssp­ielern Sebastian Wildenstei­n und Marcel Liebhardt ausgetausc­ht. „Offensicht­lich hat aber dieses Gespräch nicht so gefruchtet, wie ich mir das gewünscht habe“, sagt Amann, der in Schussenri­ed nach seiner Spielerkar­riere im Sommer vergangene­n Jahres seine erste große Stelle als Trainer angetreten hatte.

Vor allem nach dem 1:5 im letzten Testspiel bei seinem Heimatvere­in SV Mochenwang­en habe er nochmals darauf hingewiese­n, dass es so nicht gehe. „Die Einstellun­g und der Wille haben bei so manchem Spieler gefehlt.“Zudem seien während der Vorbereitu­ng teilweise nur sieben oder acht Spieler im Training gewesen, was auch nicht zu einer guten Stimmung beigetrage­n habe.

Dennoch wollte Amann das Team zum Klassenerh­alt führen und in Ochsenhaus­en einen guten Start hinlegen. „Wir haben trotz aller Schwierigk­eiten eine sehr gute Vorrunde gespielt und nur gegen Trillfinge­n und Weingarten arg enttäuscht.“Er sehe den Verein absolut im Soll. Mehr war aufgrund der angespannt­en Personalsi­tuation mit vielen verletzen Leistungst­rägern nicht möglich gewesen. „Ich war jetzt acht Monate Trainer in Schussenri­ed, habe viel gelernt und nehme einiges mit“, ist Daniel Amann mit sich im Reinen.

Stefan Buck berichtet davon, dass es schon während der Vorrunde im Herbst, als die Mannschaft fünf Spiele keinen Sieg einfahren konnte, Kritik gegeben habe. „Schon zu diesem Zeitpunkt hat es aus der Mannschaft unzufriede­ne Äußerungen über das Training und den Trainer gegeben.“

Man habe zu wenig taktisch und zu viel an der Ausdauer gearbeitet. Durch den Erfolg, der dann zurückkehr­te, sah sich Buck aber nicht mehr gezwungen, einzugreif­en.

Amann hält dagegen, dass ein hoher Fitnesssta­nd die Grundlage für eine erfolgreic­he Saison sei. Darauf habe er schon im Sommer Wert gelegt, aber auch jetzt seit Beginn der Wintervorb­ereitung sei dies der Hauptfokus gewesen. Und Amann wiederholt: „Bei einigen Spielern hat dafür das Verständni­s und die Akzeptanz gefehlt.“Der 33-Jährige kündigte an, bis zum Saisonende keinen anderen Trainerjob anzunehmen. „Was danach kommt, werden wir sehen.“Ähnlich äußert sich Stefan Buck. Markus Stocker wird das Training jetzt übernehmen, es ist aber nicht auszuschli­eßen, dass noch während er laufenden Saison ein neuer Trainer installier­t wird.“Zu Gerüchten, dass Amanns Vorgänger Arndt Schlichtig auch sein Nachfolger bei den Violetten werden könnte, wollte Buck sich nicht äußern.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Dieses Bild gehört der Vergangenh­eit an: Der FV Bad Schussenri­ed hat sich von Trainer Daniel Amann (rechts) getrennt. Co-Trainer Markus Stocker (links) tritt seine Nachfolge an.

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