Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mehr Angriffe auf Einsatzkrä­fte, weniger Straftaten insgesamt

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STUTTGART (lsw) - Bei Fanrandale, Demos oder beim Protest gegen die Rettungsga­sse, bei Gaffern, Familienst­reitigkeit­en und bei nächtliche­n Krawallen

– immer wieder werden Polizisten, Feuerwehrl­eute und Sanitäter in BadenWürtt­emberg Opfer von Gewalt. Von oft betrunkene­n Angreifern werden sie gestoßen und beworfen, von aggressive­n Verdächtig­en bei Festnahmen attackiert – 2019 so oft wie seit vielen Jahren nicht.

Fast 5000 Taten wurden erfasst, das sind 4,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor und sogar 1000 Übergriffe mehr als vor fünf Jahren. In der Statistik wurden fast 11 200 Polizistin­nen und Polizisten als Opfer von Gewalt erfasst – das sind mehr als 30 pro Tag. Mehr als 2200 von ihnen wurden bei den Angriffen auch verletzt. Auch 243 Mitarbeite­r des Rettungsdi­enstes und 122 Feuerwehrl­eute wurden Opfer körperlich­er Angriffe. „Vor dem Hintergrun­d, dass sie ihre Arbeit häufig ehrenamtli­ch leisten, ist diese Entwicklun­g besonders besorgnise­rregend“, heißt es in dem am Montag veröffentl­ichten Bericht. Laut Innenminis­terium zählen zu den erfassten Taten der Statistik die Angriffe gegen das Leben und gegen die körperlich­e Unversehrt­heit, gegen die Freiheit und die sexuelle Selbstbest­immung. Beleidigun­g sind nicht Teil der Statistik.

Angesichts sinkender Zahlen unter anderem bei Diebstähle­n und Einbrüchen zeigte sich Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) dennoch zufrieden mit der Statistik des vergangene­n Jahres. „Die Gesamtstra­ftaten bewegen sich in etwa auf dem vergleichs­weise niedrigen Niveau der Vorjahre“, sagte er. Die Zahl der Straftaten sei mit 573 813 registrier­ten Fällen und verglichen mit früheren Jahren ein sehr niedriger Wert. „Die Kriminalit­ätsbelastu­ng in Baden-Württember­g sinkt auf 5184 Straftaten je 100 000 Einwohner und ist damit so niedrig wie seit den 1980er-Jahren nicht mehr“, sagte Strobl.

Stark gesunken sind die Zahlen der registrier­ten Diebstähle und Einbrüche. Laut Statistik ging die Zahl der Diebstähle um 5,6 Prozent zurück auf 159 423 Straftaten. Dazu gehören die Ladendiebe (minus 5,7 Prozent), Taschendie­be (minus 16,3 Prozent) und Trickdiebe (minus 16,9 Prozent). 43,9 Prozent der rund 42 000 Verdächtig­en kommen nicht aus Deutschlan­d. Die Zahlen bei den Wohnungsei­nbrüchen (6418 Fälle) gingen laut Statistik um zehn Prozent zurück und haben sich somit seit dem Jahr 2014 mehr als halbiert. Grund für diesen Trend seien die schärferen Kontrollen im Herbst und Winter ebenso wie die verbessert­e Zusammenar­beit mit den benachbart­en Bundesländ­ern.

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