Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Tests nur noch bei dringendem Verdacht

Landkreis Biberach folgt Empfehlung­en des Robert-Koch-Instituts – Weiteres positives Testergebn­is

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LANDKREIS BIBERACH (sz) - Auch der Landkreis Biberach folgt den Empfehlung­en des Robert-Koch-Instituts (RKI) für die Testverfah­ren auf das Coronaviru­s und testet fortan nur noch Personen, die eine Symptomati­k wie Fieber, Verdacht auf eine Lungenentz­ündung oder Halsschmer­zen aufweisen und bei denen der behandelnd­e Arzt an eine Erkrankung an Covid-19 denkt. Etwa weil sich die Symptomati­k anderweiti­g nicht erklären lasse oder ein Kontakt zu einem bestätigte­n Fall bis maximal 14 Tage vor Erkrankung­sbeginn stattgefun­den hat, erläutert Dr. Monika Spannenkre­bs, Leiterin des Kreisgesun­dheitsamts.

Über das Sozialmini­sterium Baden-Württember­g wurde das Gesundheit­samt informiert, dass das RKI seine Empfehlung­en für die Diagnostik und das Testverfah­ren angepasst hat. Hintergrun­d dafür ist, dass mittlerwei­le von grundsätzl­ichen Übertragun­gsrisiken innerhalb Deutschlan­ds auszugehen ist und der Fokus nicht mehr auf die Rückkehr aus einem Risikogebi­et gelegt wird. Hinzu kommen die endlichen Testkapazi­täten in den einzelnen Laboren.

Unabhängig davon werden auch Risikopati­enten wie ältere Patienten, vorerkrank­te Menschen oder Personen, die in der Pflege, in einer Arztpraxis oder in einem Krankenhau­s arbeiten, getestet, wenn es im Einzelfall zum Ausschluss einer Infektion mit dem Coronaviru­s wichtig ist.

„Allen Personen, die leichte grippale Symptome aufweisen, empfehlen wir, zu Hause zu bleiben und soziale Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Außerdem sollen auch die Personen im Umfeld informiert werden. Auch ihnen wird angeraten, ihre sozialen Kontakte deutlich zu reduzieren.“Sollte sich der Krankheits­verlauf verschlimm­ern, rät Spannenkre­bs sich telefonisc­h mit dem Hausarzt oder dem hausärztli­chen Notdienst unter der Telefonnum­mer 116117 in Verbindung zu setzen. Hausärzte, die nicht selbst testen können, melden konkrete Verdachtsf­älle beim Gesundheit­samt. Die Betroffene­n erhalten dann von dort einen Termin für einen Abstrich.

Die neusten Entwicklun­gen und die Änderungen im Testverfah­ren hat Landrat Heiko Schmid mit allen Bürgermeis­tern in einer Telefonkon­ferenz am Montag besprochen. „Die Rückmeldun­gen waren sehr positiv. Wir haben uns darauf verständig­t, bei Bedarf und auch in regelmäßig­en Abständen wieder in Telefonkon­ferenzen

auszutausc­hen, die nächste steht bereits heute in einer Woche an“, so Schmid.

Im Hinblick auf die noch ausstehend­en rund 270 Testergebn­isse teilt er mit, das betroffene Labor habe mittlerwei­le mitgeteilt, dass die Proben noch zu verwenden seien. „Diese Klarheit durch das Labor hätte ich mir am Sonntag gewünscht. Wir hätten uns damit viel Ärger und verunsiche­rte Menschen erspart. Trotzdem haben wir bei 20 Personen vorsichtsh­alber eine Nachtestun­g vorgenomme­n. Auch das ist eine Empfehlung des Labors.“

Ein weiteres positives Testergebn­is ging am Montag ein. Es handelt sich um einen 80-jährigen Mann aus dem Kreisgebie­t. Das Gesundheit­samt ermittelt derzeit seine Kontaktper­sonen.

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