Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Rückkehr zur Normalität
Zu „Das Virus hat keine Staatsangehörigkeit“(27.3.):
Mit Blick auf die Maßnahmen zur Corona-Pandemie stelle ich die Verhältnismäßigkeit infrage. An der Grippewelle 2017/2018 sind in Deutschland 25 000 Menschen gestorben. Weltweit sind nach Wochen und Monaten über 24 000 Menschen am Coronavirus gestorben. In Deutschland sind es über 250 Corona-Todesfälle. In Zahlen betrachtet erscheint das Coronavirus weit weniger gefährlich als die damalige Grippewelle. Haben wir damals Schulen, Geschäfte und Unternehmen geschlossen? Kann sich überhaupt jemand an diese Grippewelle erinnern? Wenn nächstes Jahr ein anderes Virus auftaucht, stellen wir dann erneut alles auf den Kopf ? Während die G20-Staaten über fünf Billionen Dollar gegen die Corona-Krise lockermachen wollen, sterben laut Unicef etwa 8500 Kinder pro Tag an den Folgen von Hunger. Dieser Tage wird viel über Solidarität geredet. Mit Blick auf die 8500 Hungertoten drängt sich die Frage auf, ob wir wirklich solidarisch handeln? Die Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft sind zudem kaum absehbar. Ich wünsche eine schnelle Rückkehr zur Normalität.
Andreas Hagmeier,
Hopferau
Unverzichtbar für die Gesellschaft
Zur Corona-Krise:
Schön, dass in diesen Zeiten immer deutlicher wird: Gerade die Frauen und Männer in den schlecht bezahlten, bisher nicht gerade mit Wertschätzung überhäuften Berufen in Pflege, Handel, Dienstleistungen sind unverzichtbar für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Schön auch, dass dafür Danke gesagt wird. Aber ich hoffe, dass auch nach Überwindung dieser Krise die Dankbarkeit bleibt und deren Lebensqualität durch höhere Einkommen, erträgliche Arbeitszeiten verbessert wird – schließlich sind sie bereit, tagtäglich ihre Gesundheit für uns aufs Spiel zu setzen. Ich würde es einfach unanständig finden, wenn es für die Beschäftigten nach der Krise dann heißen würde „business as usual“. Dagmar Rüdenburg, Biberach