Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Aus der weiten Welt ins Home-Office
Matthias Bleicher wechselt beruflich zwischen Südamerika und Afrika – Nun sitzt der Daugendorfer im Home-Office in Portugal
RIEDLINGEN/LISSABON (mbu/sz) Der ehemalige Daugendorfer Matthias Bleicher ist berufsbedingt viel in der Welt unterwegs. Momentan zwingt ihn die Corona-Krise ins Home-Office. Zusammen mit seiner portugiesischen Frau Sadhna und seinen vier Kindern hält er sich gerade in Lissabon auf und erzählt, wie sich für ihn die Situation in Portugal darstellt.
Matthias Bleicher wurde 1972 in Riedlingen geboren und ist dort auch zur Schule gegangen. Nach einer Ausbildung zum Speditionskaufmann wurde es für ihn im Alter von 20 Jahren „bunt und international“. Nach den ersten beiden Jahren in Spanien folgten spannende 15 Jahre Südamerika, wo er sich auch heute noch im Zwei-Monats-Rhythmus geschäftlich aufhält. Den Rest der Zeit verbringe er zwischen Portugal, Spanien, Angola und hin und wieder, wenn ihn das Heimweh packe, auch gerne in Daugendorf, schreibt er in einer E-Mail.
Beruflich arbeitet er als Geschäftsführer der Tochtergesellschaft
eines deutschen Chemie-Herstellers auf der iberischen Halbinsel und verantwortet weitere Märkte in Afrika und Südamerika. Seine portugiesische Frau und die vier Kinder seien es eigentlich gewöhnt, ihn nur selten zu sehen. Dank Covid-19 habe sich das nun schlagartig verändert. „Wir sitzen seit mehr als zwei Wochen alle gemeinsam in Portugal“, schreibt Bleicher. Die Auflagen seien streng und das Haus dürfe nur zum Erwerb von Grundbedarfsgütern verlassen werden.
Sie seien gut ausgestattet und es fehle an nichts. Mittels Lieferservice könne man sich auch das Leben versüßen. Alles werde prompt und zuverlässig mit Mundschutz und Gummihandschuhen bis vor die Haustür geliefert. Die Arbeit werde – wenn auch sehr entschleunigt – über Laptop und Mobiltelefon erledigt.
Die portugiesische Bevölkerung ziehe gut mit, schreibt Bleicher. Man habe in Portugal den Ernst der Lage verstanden und halte sich an die ungewohnten Regeln, um die Entwicklungskurve der Infektion flach zu halten. Es sei zwar eine ungewohnte Situation, die sich allerdings in der heutigen Zeit mit all den technologischen Helferchen sehr gut und komfortabel meistern lasse. Wohin diese Reise allerdings wirtschaftlich gehe, sei dahingestellt, so Bleicher. Er schließt seine E-Mail damit, dass hoffentlich alles bald wieder gut werde und schickt Grüße in die Heimat.
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