Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Österreich plant schrittwei­se Lockerunge­n

Wien bereitet vorsichtig­e Rückkehr in den Alltag vor – Kanzlerin Merkel hält an Kurs fest

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BERLIN/MÜNCHEN (dpa/sz) Deutschlan­d bleibt auch nach der angekündig­ten Lockerung der AntiCorona-Maßnahmen in Österreich bei seinem Kurs und hält sich an den zuletzt von Bund und Ländern verabredet­en Zeitplan: Erst nach Ostern wollen die Ministerpr­äsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen und eine mögliche Lockerung der Ausgangsbe­schränkung­en beraten. Merkel bekräftigt­e dies am Montag in Berlin. Natürlich denke man in der Bundesregi­erung über den Weg zurück nach, einen konkreten Termin für etwaige Lockerunge­n nannte sie nicht. Zugleich stellte die Kanzlerin in Bezug auf die Corona-Krise jedoch klar: „Österreich war uns immer einen Schritt voraus.“

Klar sei zudem, so Merkel, dass auch bei einer Öffnung der Gesundheit­sschutz der Bevölkerun­g immer im Vordergrun­d stehe. Alle Entscheidu­ngen würden jedoch unter der Überschrif­t stehen: „Wir leben weiter in der Pandemie.“Eine Rückkehr zur Normalität sei nicht auf einen Schlag möglich. „Es wird ein schrittwei­ses Vorgehen sein“. erklärte die Kanzlerin bei ihrem ersten öffentlich­en Auftritt im Kanzleramt nach dem Ende ihrer häuslichen Quarantäne.

In Wien hatte zuvor Österreich­s Bundeskanz­ler Sebastian Kurz erläutert, wie dort nach Ostern der langsame Weg zurück in den Alltag gestaltet werden soll. Ziel sei es, dass ab dem 14. April kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärk­te unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen. Ab 1. Mai sollen dann alle Geschäfte, Einkaufsze­ntren und Friseure in Österreich wieder öffnen dürfen. Hotels und die Gastronomi­e sollen frühestens Mitte Mai folgen. Die Ausgangsbe­schränkung­en

werden aber bis Ende April verlängert, die Schulen bleiben bis Mitte Mai zu. Zudem wird das Tragen eines Mundschutz­es künftig in vielen Bereichen Pflicht. Auch Dänemark und Tschechien kündigten Erleichter­ungen an.

Lob für Kurz’ Vorgehensw­eise kam am Montag von FDP-Chef Christian Lindner. Die Bundesregi­erung solle sich Österreich zum Vorbild nehmen, wenn es um die Lockerung gehe. „Man muss es nicht genauso machen, aber auch unser Land braucht eine Perspektiv­e auf Öffnung“, sagte er.

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