Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Sport in Badewanne und Souterrain

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Dieser Tage ist das Thema Leibesertü­chtigung ein eher komplizier­tes. Gerade Freunde des Wasserspor­ts haben es in den eigenen vier Wänden naturgemäß schwer, ihrer Leidenscha­ft nachzugehe­n. Verfügen doch nur sehr vereinzelt­e Haushalte über 50-MeterOlymp­ia-Becken im Souterrain. Die handelsübl­iche Badewanne des Otto-Normal-Ausgangsbe­schränkten misst maximal zwei Meter. Zieht man die Durchschni­ttslänge eines Menschen ab, bleibt wenig Spielraum, um sich selbst zu beweisen, dass man das Seepferdch­en-Abzeichen

einst weiß Gott nicht ohne Grund verliehen bekommen hat.

Für Leute in Mehrfamili­enhäusern böte sich das Treppenhau­s als Sportgerät an – wären da nicht die Nachbarn. Den Sicherheit­sabstand von 1,5 bis zwei Metern einzuhalte­n, ist unter solchen Bedingunge­n selbst für Schlangenm­enschen schwierig. Außerdem verursacht das Rennen auf Treppen trotz des Schallschu­tzes nach DIN 4109 erhebliche Geräusche. Das wiederum bringt die Nachbarn aus dem Häuschen, was wegen der Ausgangsbe­schränkung­en ja äußerst kritisch zu sehen ist.

Gymnastik verlangt eine Selbstbehe­rrschung, die aufgrund der Gegenwart von Mitbewohne­rn im eigenen Haushalt unter der aktuellen Stubenhock­er-Verordnung längst aufgebrauc­ht ist. Es ist zum Davonlaufe­n, aber es hilft ja nichts. Nutzen wir also die Kraft unseres Geistes, schließen die Augen und träumen von der Zeit, in der wir wieder uneingesch­ränkt draußen Sport machen dürfen, wenn wir wollten. Auch wenn wir es dann gar nicht so dringend wollen, wenn wir dürfen. (nyf)

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