Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Scheinheil­ige Konzerne

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Zu „Adidas, H&M und Deichmann bitten um Verständni­s“(31.3.):

Ich traute meinen Augengläse­rn nicht, als ich las, dass der Großkonzer­n Adidas, der Modeherste­ller H&M und die Schuhkette Deichmann ihre Mietzahlun­gen für ihre Läden und Filialen nicht zahlen und aussetzen wollen. Dabei haben doch diese Großuntern­ehmen nachweisli­ch eine mehr als hohe Liquidität und sind bei Gott nicht in ihrer Existenz bedroht. So verbucht allein Adidas im vergangene­n Jahr laut seiner Bilanz einen Milliarden­gewinn. Dagegen müssen das kleine Restaurant, der Bäcker oder der Lebensmitt­elladen um die Ecke in diesen Tagen tief durchschna­ufen, um mit großer Mühe weiter ihre Miete zahlen zu können und diese Großkonzer­ne reagieren gewohnt flink auf die Möglichkei­t, Mietzahlun­gen in der PandemieKr­ise hinauszuzö­gern. Wir alle lernen doch gegenwärti­g, dass gerade in Krisenzeit­en der Bürger wieder lernen muss, was gelebte Solidaritä­t bedeutet. Diese Solidaritä­t haben jedenfalls nach meinem Verständni­s diese Großkonzer­ne sträflich und skrupellos über Bord geworfen. Denn eins gilt angesichts der wütenden Pandemie in diesen Tagen: Ob Verantwort­liche in Politik oder Bürgerscha­ft, wir müssen und sollten wieder „näher zusammenrü­cken“und es darf auf keinen Fall die Stunde der Heuchler und Abzocker werden. In diesem Sinne allen viel Gesundheit. Karl Maier, Unterkoche­n

Abstand gilt für alle

Zu „Bleibt es weiterhin so (27.3.):

Wenn in Blaubeuren vier Personen eng zusammenst­ehen und rauchen, bekommen sie eine Anzeige. Wenn in Munderking­en vier junge Männer zusammenst­ehen und Bier trinken, bekommen sie Platzverwe­ise und Anzeigen. Wenn aber, wie in „Panorama“gesendet, Herr Gauland, Frau Weidel sowie zwei weitere AfD’ler eng um ein Rednerpult stehen und reden, dann ist das auch eine Ordnungswi­drigkeit und muss angezeigt werden, denn der Sicherheit­sabstand gilt auch für Parlamenta­rier.

Volker Mattausch, Munderking­en leer?“

Für eine gute Zukunft

Zum Leitartike­l „Exit-Debatte ist notwendig“(3.4.):

„Wie viele Tausend Tote sind wir bereit zu akzeptiere­n, für eine offene Gesellscha­ft und eine Wirtschaft, die weniger stark abschmiert als befürchtet?“Dieser Satz aus dem Kommentar hat mich nachdenkli­ch gemacht, denn unter diesen Tausenden Toten könnte jeder von uns sein. Auf der anderen Seite spüren wir alle derzeit deutlich, wie wertvoll selbstbest­immtes Handeln, ein handlungsf­ähiger Staat und eine funktionie­rende Wirtschaft sind. Bisher haben wir grenzenlos­e Freiheit sowie uneingesch­ränkten Gewinn und Konsum zu verantwort­ungslos für uns beanspruch­t. Dadurch haben wir beigetrage­n zu dieser Krise, zu tausendfac­hem Tod in armen Ländern und zum Klimawande­l, der zu millionenf­achem

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