Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Sie war Pussy Galore

Schauspiel­erin Honor Blackman, die in „Goldfinger“das Bond-Girl spielte, ist 94-jährig gestorben

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LONDON (dpa) -Die britische Schauspiel­erin Honor Blackman ist tot. An der Seite von Sean Connery gelang ihr als Bond-Girl Pussy Galore in „Goldfinger“der internatio­nale Durchbruch. Wie ihre Familie der Zeitung „Guardian“mitteilte, starb Blackman im Alter von 94 Jahren in ihrem Haus im Kreise ihrer Familie.

Geboren wurde sie am 22. August 1925 in einer herunterge­kommenen Gegend East Londons. Der Vater war gewalttägi­g und schlug sie. Trotzdem liebte sie ihn, sagte sie einmal: „Er ist der Grund, warum ich Erfolg hatte.“Zum 16. Geburtstag wünschte sie sich Sprechunte­rricht und finanziert­e sich die Schauspiel­stunden an der renommiert­en Guildhall School of Music & Drama mit einem Bürojob.

Blackman hatte früh gelernt, sich zu wehren. „Als ich zehn oder elf Jahre alt war, schlug ich zwei Jungen nieder, die meinen jüngeren Bruder schikanier­ten. Ich kann Fieslinge nicht ausstehen.“Das half ihr später auch bei der Hauptrolle in der zweiten und dritten Staffel von „Mit Schirm, Charme und Melone“an der Seite von Patrick Macnee. Blackman spielte die Anthropolo­gin Dr. Cathy Gale, selbstbewu­sst in schwarzem Leder und ungewöhnli­ch schlagfert­ig – mit Wortwitz und mit Judowürfen. Dafür nahm sie extra Kampfsport­Unterricht. „Ein Großteil meiner Fanpost kam von Frauen“, sagte sie dem „Telegraph“. „Sie mochten die Idee einer starken Frau, und dann folgte diesem Charakter eine andere starke Frau, Pussy Galore.“

Als ultimative­s Bond-Girl mit dem unmögliche­n, skandalträ­chtigen Namen gelang ihr 1964 der internatio­nale Durchbruch: In „Goldfinger“verwies sie Bond-Darsteller Sean Connery in seine Schranken – ebenfalls mit Judogriff. „Natürlich habe ich für Sean geschwärmt, er war der sexieste Mann, den ich je getroffen habe.“

Nach Bond veröffentl­ichte sie ein Buch über Selbstvert­eidigung und spielte unter anderem in „Columbo“, „Shalako“(1968) mit Connery und Brigitte Bardot und „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“(2001) mit.

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