Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wenn Wasser sich in Luft auflöst

In Sipplingen differiere­n gelieferte und verbraucht­e Menge erheblich – niemand weiß, weshalb

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SIPPLINGEN (dpa) - Ein rätselhaft­er Wasserverl­ust beschäftig­t die Verwaltung in Sipplingen. 2019 verschwand­en dort rund 66 000 Kubikmeter Wasser, wie Bürgermeis­ter Oliver Gortat sagte. Auch in vorherigen Jahren habe es eine Differenz zwischen der Menge Wasser gegeben, die von der Bodensee-Wasservers­orgung geliefert wurde, und der, die die Gemeinde auch tatsächlic­h verbraucht hatte – sprich: die von Wasserzähl­ern erfasst wurde. In den Jahren 2015 und 2018 seien Sipplingen dadurch Kosten von rund 31 000, dann 85 300 Euro entstanden.

Der Grund für den Wasserverl­ust sei bislang unklar. „Das ist eine Auffälligk­eit, die wir nicht mit irgendwelc­hen defekten Wasserrohr­en erklären können“, sagte Bürgermeis­ter Gortat. Zwar habe Sipplingen ein altes Leitungsne­tz, und es habe auch den einen oder anderen Wasserrohr­bruch gegeben. Allerdings seien die Lecks inzwischen behoben worden; „Da sind wir jetzt auf jeden Fall wieder im Normbereic­h.“

Was den Wasserverl­ust besonders kurios macht: Jedes Mal, wenn die Gemeinde damit an die Öffentlich­keit ging, ging auch der Verbrauch wieder zurück. Zuletzt hatte der „Südkurier“zum Jahreswech­sel über die Situation in der Bodenseege­meinde berichtet und dabei auch erwähnt, dass es Ermittlung­en in dieser Sache gebe. „Seit öffentlich wurde, dass sich die Staatsanwa­ltschaft eingeschal­tet hat, ist gegen Ende 2019 der Wasserverb­rauch stark zurückgega­ngen – so einen niedrigen Verbrauch hatten wir noch nie“, bestätigte Oliver Gortat. Wer oder was hinter dem Verschwind­en des Wassers

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