Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Blutspenden in Zeiten von Corona
Hotspot an vier Tagen in Biberach – Spender müssen sich über Onlineportal anmelden
BIBERACH (ka/beß) - Der DRKBlutspendedienst lädt eigentlich monatlich zur Blutspende in Biberach ein, in Neufra mehrmals jährlich. In Zeiten der Corona-Pandemie ist alles anders. Dabei werden Blutkonserven genauso dringend benötigt wie immer. Nun sollen so genannte Hotspots an zentralen Orten Blutspenden unter Berücksichtigung aller Hygienevorschriften und Vorgaben für Menschenansammlungen ermöglichen. Vom 14. bis 17. April ist in Biberach Blutspendewoche.
„Wir agieren von Woche zu Woche“– die Corona-Pandemie hat auch für Alfred Kneer vom DRKBlutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen alles verändert. Blutspenden werden künftig an so genannten Hotspots genommen. Hotspots sind Orte, die es erlauben, die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts umzusetzen, um Infektionen zu vermeiden. Die wichtigste Änderung: Künftig müssen Spendenwillige auf einer Onlineplattform einen Termin vereinbaren und zu diesem Zeitpunkt am Hotspot erscheinen. Das ist zwar schon länger möglich, wurde aber nicht forciert, weil die treuesten Blutspender in einem Alter sind, in dem die Nutzung des Internets noch nicht selbstverständlich ist, berichtet Kneer. „Aber jetzt müssen wir diesen Weg einführen.“Er bittet die Betreffenden, sich von Bekannten oder den eigenen Kindern bei der Online-Terminvereinbarung helfen zu lassen.
Um Menschenansammlungen zu umgehen, werden die Blutspenden künftig nicht mehr kompakt von mehreren Teams parallel abgenommen, sondern einzelne Teams bleiben über mehrere Tage. „Früher haben sich in Riedlingen drei Teams um 300 Blutspender an einem Tag gekümmert. Künftig wird ein Team an vier Tagen vor Ort sein“, nennt Kneer ein Beispiel. An einem Tag plant der Blutspendedienst jetzt mit 120 Spendern. Die können die insgesamt sechs Liegen jeweils im Viertelstundentakt belegen. Das Entnahmeteam besteht aus zwei Ärzten sowie sechs Punktionskräften und Laboranten. Der Ortsverband stellt drei Helfer, welche am Eingang die Körpertemperatur der Spender messen. Liegt sie über 37,5 Grad Celsius
erhält der Betreffende keinen Zutritt. „Wir wollen die Reserven bestmöglich einsetzen“, sagt Kneer. Zum Vergleich: Üblicherweise waren bei der Blutspende in Riedlingen bisher fünf Ärzte und zehn hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz; hinzu kamen bis zu 20 ehrenamtliche Helfer vom DRK-Ortsverband.
Anmeldung und Untersuchung geschehen in Einzelgesprächen, statt eines Imbisses erhalten die Spender hinterher ein Lunchpaket auf die Hand und verlassen das Blutspendelokal so schnell wie möglich. „Wir müssen gewährleisten, dass es einen Rundlauf gibt“, sagt Kneer. Die Hotspots sollen über getrennte Ein- und Ausgänge verfügen, Blutspender sollen sich auf Wegen und Fluren nicht begegnen.
Im Rot-Kreuz-Zentrum in Biberach belegt aktuell das Krisenmanagement
die Räumlichkeiten, die der Blutspendedienst für gewöhnlich nutzt. Die Blutspendewoche findet deshalb vom 14. bis 17. April jeweils von 13 bis 18 Uhr in der Mensa des Wieland- und Pestalozzi-Gymnasiums statt.
Für die Blutspendewoche kann man sich anmelden unter dem Link: bawuehe.bsd-trs.de/