Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Stadt kontrolliert Hygiene
Asylbewerber wohnen meist in Einzelzimmern
BAD SAULGAU - Keine Verdachtsfälle auf Corona gibt es derzeit im Wohnheim für Asylbewerber in der Martin-Staud-Straße in Bad Saulgau. Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus würden durch die intensivere Vermittlung von Hygienemaßnahmen unternommen, sagt die Stadtverwaltung auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“.
Rund 40 Bewerber um Asyl in Deutschland und obdachlose Menschen leben derzeit übergangsweise in den Häusern in der Martin-StaudStraße. Obdachlose haben durch eine Notlage vorübergehend ihre Wohnung verloren, sei es durch eine Zwangsräumung oder durch ein Unglück. Zur Unterbringung solcher Menschen ist die jeweilige Gemeinde verpflichtet.
Allerdings leben Bewohner in den Wohnheimen in Bad Saulgau nicht ganz eng zusammen. „Die meisten haben Einzelzimmer, außer Familien. Nur in zwei Zimmern wohnen mehr als eine Person“, macht Thomas Schäfers, Sprecher der Stadtverwaltung deutlich. Außerdem wohnten drei Asylbewerber aus Indien in einer Wohngemeinschaft. Tatsächlich sei diese aber nur mit einer Person belegt, so Schäfers. Die Mitbewohner seien wohl bei Freunden oder Verwandten untergekommen.
„Den Hygieneplan und Hinweise auf richtiges Verhalten kommunizieren wir jetzt intensiver“, so Schäfers über die Vorsichtsmaßnahmen in Zeiten von Corona. Vertreter des
Ordnungsamtes und Hausmeister würden außerdem immer wieder kontrollieren, ob die Regeln eingehalten würden. Der Plan ist eigentlich nichts Neues. Ihn gebe es unabhängig von Corona schon immer in dem Wohnheim.
Die meisten Asylbewerber würden arbeiten, sagt Doris Gaißmaier von „Fremde helfen Freunde“, einer Gruppe von Ehrenamtlichen zur Unterstützung der Asylbewerber. Somit seien tagsüber weniger Menschen in den Häusern unterwegs. Eine Maßnahme der Behörde erleichtert die Einhaltung des Kontaktverbots. „Die Flüchtlinge müssen keine Weiterbewilligungsanträge mehr stellen. Das läuft jetzt automatisch“, so Gaißmaier. Bei der individuellen Betreuung der Asylbewerber vermeiden die ehrenamtlichen Helfer den direkten Kontakt. „Noch mehr als früher läuft jetzt über WhatsApp“, erklärt sie. Briefe, die früher persönlich entgegengenommen wurden, würden jetzt fotografiert und an die ehrenamtlichen Helfer verschickt.