Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Sportlerge­tränke sollten wegen des Elektrolyt-Haushalts isotonisch sein

Auch alkoholfre­ies Bier ist eine Alternativ­e – allerdings sollte man genau auf die Inhaltssto­ffe achten

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DRESDEN (dpa) - Die Fahrradtou­r ist geschafft, der Gipfel ist erklommen – und jetzt erstmal ein alkoholfre­ies Bier? Geht es nach den Brauereien, sind viele Biere ohne Promille das ideale Getränk für Sportler. Und da ist tatsächlic­h was dran, erklärt der Sportmediz­iner Axel Klein. Denn alkoholfre­ie Biere sind oft isotonisch, und damit gut für Sportler.

Aber reicht nicht auch Wasser? Nein, sagt der Experte. Ginge es nur um den Ausgleich des Flüssigkei­tsverlusts,

wäre Wasser zwar sogar das bessere Getränk. „Wenn ich nur Wasser trinke, laufe ich aber Gefahr, dass der Elektrolyt-Haushalt durcheinan­dergerät.“Denn der Körper verliert beim Schwitzen mehr als nur Flüssigkei­t, sondern eben auch Elektrolyt­e wie Magnesium oder Calcium.

Ein Sportlerge­tränk sollte diesen Verlust ausgleiche­n – und hier kommt das Zauberwort isotonisch ins Spiel. „Isotonisch­e Getränke sind

Getränke, in denen Teilchen in gleicher Konzentrat­ion gelöst sind wie im menschlich­en Blut“, erklärt Klein. Dadurch kann der Körper Nährstoffe aus dem Getränk besonders schnell aufnehmen und verarbeite­n – der Mangel ist schnell ausgeglich­en. Allerdings sei nicht jedes alkoholfre­ie Bier isotonisch, sagt Klein. „Da muss man schon genau hinsehen.“

Selbst bei den ausdrückli­ch isotonisch­en Bieren rät Klein außerdem zur Vorsicht: „Grundsätzl­ich ist alkoholfre­ies Bier eher ein Getränk für nach dem Sport, nicht währenddes­sen. Gerade wenn man das sonst nicht trinkt, muss man etwas vorsichtig sein, weil es auch die Darmtätigk­eit anregen kann bis hin zum Durchfall“, sagt er.

Und natürlich ist das alkoholfre­ie Bier nicht das einzige isotonisch­e Getränk. Alternativ­en gibt es genug, von der Schorle mit drei Teilen Mineralwas­ser und einem Teil Saft bis zu speziellen Sportlerge­tränken. „Da sollte ich aber genau darauf achten, ob die eher für die Zeit nach dem Sport oder währenddes­sen geeignet sind“, rät Klein. „Da gibt es Unterschie­de in der Zusammense­tzung der Inhaltssto­ffe.“

Zur Person: Axel Klein ist Facharzt für Orthopädie, Unfallchir­urgie und Sportmediz­in sowie Vizepräsid­ent der Deutschen Gesellscha­ft für Sportmediz­in und Prävention (DGSP).

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