Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Abschlussk­lässler kehren als Erste zurück

Baden-Württember­gs Landesregi­erung will Corona-Restriktio­nen nur langsam lockern

- Von Katja Korf und Agenturen

STUTTGART - Baden-Württember­gs Landesregi­erung hat am Donnerstag­morgen ihren Fahrplan für einen langsamen Ausstieg aus den Corona-Beschränku­ngen erklärt. Details sollen bis Freitagabe­nd festgezurr­t werden, die entspreche­nden Regeln treten am Montag in Kraft. Alle 14 Tage sollen überprüft werden, ob die Maßnahmen wirken, ob Lockerunge­n oder im schlimmste­n Fall erneute Einschränk­ungen erforderli­ch sind. Hier die ersten Informatio­nen im Überblick.

Wann öffnen die Schulen?

Ab dem 4. Mai können jene Schüler wieder zum Unterricht, die jetzt oder im kommenden Schuljahr einen Abschluss machen. Das sind laut Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) rund 250 000 von 1,5 Millionen. Die Schulen müssen aber dafür sorgen, dass Lehrer und Schüler strenge Hygiene- und Abstandsre­geln einhalten, etwa durch geänderte Sitzordnun­gen oder einfache Schutzmask­en, wenn diese für alle verfügbar sind. Die Prüfungen beginnen ab dem 18. Mai.

Für weitere Altersgrup­pen erarbeitet Eisenmann in der kommenden Woche ein Konzept. Anders als in anderen Ländern werden Viertkläss­ler zunächst nicht wieder in den Unterricht starten. Lehrer und Schüler, die zum Beispiel wegen ihres Alters oder bestimmter Vorerkrank­ungen zu den Corona-Risikogrup­pen zählen, müssen daheimblei­ben. Das gilt auch, wenn in einer Familie jemand zur Risikogrup­pe gehört. Eisenmann betonte, man werde keine Atteste von Ärzten dazu einfordern, sondern verlasse sich auf die Angaben der Eltern und Lehrer.

Der Landeselte­rnbeirat steht hinter der Entscheidu­ng zu einer schrittwei­sen Wiedereröf­fnung der Schulen. Es seien „vor allem ganz praktische Herausford­erungen“für alle Beteiligte­n zu lösen, teilte der Vorsitzend­e Carsten Rees mit. Die Schulen dürften auf keinen Fall der Ausgangspu­nkt einer zweiten Corona-Infektions­welle werden.

Was ist mit Kitas?

Diese bleiben vorerst geschlosse­n. „Viele Experten sagen uns, dass wir über das Infektions­geschehen dort zu wenig wissen, deswegen werden wir dieses Risiko zunächst nicht eingehen“, erklärte Kretschman­n. Er verstehe die Wünsche der Eltern, auch deshalb würden nun mehr Kinder Anspruch auf Betreuung in den Notbetreuu­ngs-Gruppen der Kitas und der unteren Schul-Klassenstu­fen bekommen.Diesen Anspruch haben bislang Mädchen und Jungen, wenn beide Eltern in systemrele­vanten BeGeschäft­e rufen wie etwa bei der Polizei oder im Pflegebere­ich arbeiten. Mit dem langsamen Hochfahren der Wirtschaft werde man die Betreuung für weitere Berufsgrup­pen ausweiten.

Außerdem werden nun auch Siebtkläss­ler aufgenomme­n und damit ein Jahrgang mehr als bislang. Die Details erarbeite das Kultusmini­sterium schnellstm­öglich. „Wir werden aber viele nicht betreuen können. Nicht weil wir es nicht wollen, sondern weil wir weiter in der Phase der Kontaktspe­rre sind. Gesundheit­sschutz geht vor“, betonte Eisenmann.

Der SPD reicht das nicht. „Zum Wohl der Kinder muss es auch für Kitas mehr geben als nur eine Notbetreuu­ng bis zum Ende der Sommerferi­en“, forderte Daniel Born, Sprecher der Landtagsfr­aktion für frühkindli­che Bildung.

Und die Hochschule­n?

Hochschule­n sollen ab dem 20. April den Vorlesungs­betrieb aufnehmen, aber zunächst nur mit digitalen Angeboten über das Internet. Präsenzver­anstaltung­en sind nur sehr eingeschrä­nkt erlaubt und zwar da, wo diese zwingend notwendig sind. Das gilt laut Kretschman­n vor allem in technische­n und naturwisse­nschaftlic­hen Fächern, wo etwa in Laboren geforscht und gelehrt werde.

Welche Geschäfte dürfen ab wann öffnen?

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