Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Stadtjubiläum: „Verschieben würde Sinn machen“
Bürgermeister Peter Diesch über die Folgen der Corona-Krise für 1250-Jahr-Feier und Adelindisfest
BAD BUCHAU - 2020 sollte in Bad Buchau das Jahr des Stadtjubiläums gefeiert werden. Stattdessen wird man dieses Jahr vor allem mit der Corona-Krise in Verbindung bringen. Am Mittwoch ist nun die Entscheidung gefallen: Großveranstaltungen werden diesen Sommer nicht drin sein. Was bedeutet das für das Buchauer Adelindisfest? Und wie geht es mit der 1250-Jahr-Feier weiter? SZ-Redakteurin Annette Grüninger hat Bürgermeister Peter Diesch dazu befragt.
SZ: Herr Diesch, Bund und Länder haben sich am Mittwoch darauf geeinigt, Großveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie bis 31. August grundsätzlich zu untersagen. Wie haben Sie auf diese Nachricht reagiert?
Diesch: Zugegebenermaßen mit gemischten Gefühlen. Einerseits natürlich traurig – andererseits so etwas wie erleichtert, weil wir nun Klarheit haben und uns dadurch regierungsseits eine schwere Entscheidung abgenommen wurde. Ich habe sofort per Whatsapp mit den Vorstandsmitgliedern des AdelindisfestVereins und mit dem Orga-Team des Apostelprojekts Kontakt aufgenommen und sie über die Entscheidung informiert.
War die Entscheidung für Sie absehbar?
Im Grunde ja. Wir haben uns mental bereits seit Wochen auf diesen Moment vorbereitet und uns Gedanken für den „Fall der Fälle“gemacht und auch die anstehenden Vorbereitungsarbeiten sofern möglich einstweilen auf Eis gelegt. Und wir hatten uns ohnehin vorgenommen, spätestens in der Woche nach den Osterferien unsererseits eine Entscheidung treffen zu wollen, die wohl ähnlich ausgefallen wäre – so schwer es uns auch gefallen wäre.
Was bedeutet das nun für das Adelindisfest?
Damit ist klar, dass wir das Adelindisfest 2020 wohl nicht durchführen können. Seit einigen Tagen war uns darüber hinaus bereits bekannt, dass es einen Erlass des Kultusministeriums gibt, der allen Schulen im Land die Teilnahme an sämtlichen außerunterrichtlichen Veranstaltungen untersagt. Und ohne Kinder könnte es kein Kinderfest geben... somit war uns allen klar, wohin die Reise geht... Und angesichts dessen, was derzeit rund um uns herum geschieht, wäre so oder so wohl kein unbeschwertes Fest mehr möglich gewesen.
Wie sieht es mit dem Stadtjubiläum aus? Können einzelne Programmpunkte dennoch stattfinden? Oder steht damit die ganze 1250-Jahr-Feier auf der Kippe?