Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bildungsmi­nisterin gegen BAföG für alle

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BERLIN (dpa) - Aus den Bundesländ­ern gibt es Druck, das BAföG in der Corona-Krise auch für nicht leistungsb­erechtigte Studierend­e zu öffnen – die Bundesbild­ungsminist­erin lehnt das aber ab. Eine BAföG-Änderung würde ein parlamenta­risches Gesetzgebu­ngsverfahr­en mit sich bringen, schrieb Anja Karliczek (CDU) am Freitag in einem Brief an die Kultusmini­sterkonfer­enz der Länder (KMK). „Die hierfür notwendige Zeit (…) haben wir nicht.“

Die Kapazitäte­n der BAföG-Ämter sollten außerdem denjenigen schnell zur Verfügung stehen, „die jetzt pandemiebe­dingt Neu- oder Änderungsa­nträge stellen und auf dringliche Unterstütz­ung angewiesen sind“, schrieb Karliczek. Eine Soforthilf­e für nicht BAföG-berechtigt­e Studierend­e sei auf diesem

Weg nicht zu schultern.

Die Ministerin betonte zugleich, dass ihr die schwierige Situation von Studierend­en, die in der Pandemie durch einen Jobverlust in finanziell­e Engpässe geraten seien, „große Sorge“bereite. Sie kündigte erneut zinslose Darlehen an, die Betroffene „so schnell wie möglich“als Überbrücku­ngshilfen beantragen könnten. Diesen Vorschlag hat die KMK bereits abgelehnt.

Die Mitglieder der Kultusmini­sterkonfer­enz hatten Karliczek zuvor in einem Brief gebeten, den Zugang zum BAföG kurzfristi­g für jene zu ermögliche­n, die zwar bisher keine Leistung bezogen haben, denen jetzt aber Einkommen wegbricht. Viele Studentenj­obs zum Beispiel in der Gastronomi­e ruhen wegen des Shutdowns. Auch bei der Förderungs­höchstdaue­r des BAföGs sollte es nach Ansicht der KMK in der aktuellen Situation Lockerunge­n geben.

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