Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Initiative fordert Verträge für Praxisklinik
Zeit beim Operations-Betrieb gewonnen – Kreistagsausschuss berät
RIEDLINGEN – Der Bürgerinitiative zum Erhalt des Riedlinger Krankenhauses ist die Zusage des Landkreises Biberach, zur Sicherung der Arztpraxen an der
Klinik in die Mietverträge von Sana einzusteigen, viel zu wenig. Axel
Henle vom BIVorstand betont:
Die chirurgische
Praxis benötigt baldmöglichst vertragliche Sicherheit über die Nutzung der Immobilie und des OperationSaales. Er beklagt, die Entwicklung eines zukunftsgerichteten Konzeptes, mit dem man sich in den vergangenen Wochen beschäftigt habe und mit Investitionen verbunden sei, sei nur deshalb „auf Eis gelegt worden, da die Verträge fehlen“. Möglichen Beratern der Stadt zum medizinischen Konzept habe abgesagt werden müssen.
„Zusagen von Sana gab es in der Vergangenheit viele“, stellt Henle fest, doch: „Für Riedlingen wurde weder der Zeitraum des AufrechtErhaltens des Hauses eingehalten, noch würden Konzepte entwickelt“.
Zeitlich etwas Entspannung meldet Dr. Erik Seidel von der chirurgischen und orthopädischen SI Praxisklinik für den Operations-Betrieb. Um den Übergang am 1. Juli 2020 in die Zeit nach Sana logistisch etwas einfacher zu gestalten, habe sie in den Gesprächen mit der Sana das Problem des Operations-Betriebes zunächst herausnehmen und zumindest um ein halbes Jahr in die Zukunft verlegen können, führt er aus. Somit würde die Sana den OP-Betrieb bis Ende des Jahres weiter betreuen und der vollständige Übergang des OP-Betriebes an die SI Praxisklinik könnte damit vom Schließen der chirurgischen Betten zum 30. Juni 2020 zeitlich getrennt werden.
Entscheidend, so Dr. Seidel, sei nun, dass nach bereits jetzt notwendig gewordenen hohen Investitionen der SI Praxisklinik im Rahmen des Übergangs am 1. Juli 2020 seitens des Landratsamtes die notwendigen Mietverträge vorgelegt werden. Dazu sei es „höchste Zeit“.
Kein Verständnis für die „Riedlinger Aufgeregtheit“hat der Pressesprecher des Biberacher Landratsamts, Bernd Schwarzendorfer. Die Verträge seien alle mündlich besprochen. Man warte jetzt die Entscheidung des Verwaltungsund Finanzausschusses des Kreistages vom 29. April ab, in der es darum gehe, der SI-Praxisklinik einen Kostenanteil an den Mehrkosten beim ambulanten Operieren zu gewähren.
Die Einladung zu der Sitzung ging am Freitag bei der Schwäbischen Zeitung ein. In ihr steht das Thema Gesundheitszentrum Riedlingen auf der Tagesordnung. Behandelt werden dabei zwei Punkte: SI Praxis und ambulantes Operieren sowie die Vorstellung der Projektstudie zum Ärztehaus und das weitere Vorgehen. Es handelt sich dabei um die Vorberatung einer Eilentscheidung des Landrates, zumal die Kreistagssitzung am 8. Mai der Corona-Pandemie wegen abgesagt worden ist.