Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

So läuft Blut spenden in Corona-Zeiten ab

DRK richtet regionale Blutspende­zentren ein – Spender schätzen die Schutzmaßn­ahmen

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Fabian und Christine Maurer haben sich im Vorfeld einen Termin zum Blutspende­n in Biberach geholt. In Zeiten des Coronaviru­s hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sogenannte regionale Blutspende­zentren eingericht­et – eines davon in der Mensa der städtische­n Gymnasien. Für diese Woche konnten sich die Spender anmelden, die Termine für rund 130 Freiwillig­e pro Tag waren schnell vergeben.

Eine kleine Schlange hatte sich vor dem Eingang der Mensa gebildet, natürlich mit einem Abstand von mindestens 1,5 Metern. Wer zum Blutspende­n zugelassen werden wollte, musste sich den erhöhten Schutzmaßn­ahmen unterziehe­n. Am Eingang desinfizie­rten sich die Spender erst einmal die Hände, bekamen einen Mundschutz und ließen ihre Temperatur messen. Wer eine erhöhte Temperatur von 37,5 oder höher hatte, wurde zum Spenden nicht zugelassen. „Wir arbeiten hier mit erhöhten Schutzmaßn­ahmen“, sagt Alfred Kneer, Referent beim DRKBlutspe­ndedienst Baden-Württember­g/Hessen. „Deshalb auch die Anmeldung,

einen unkontroll­ierten Spenderzuf­luss können wir uns aktuell nicht leisten.“

Dass Blutspende­n dennoch organisier­t werden müssen, ist für das DRK selbstvers­tändlich: „Unser Versorgung­sauftrag gilt nach wie vor. Er besagt, dass wir die Kliniken mit den notwendige­n Blutpräpar­aten versorgen müssen – auch und gerade in Corona-Zeiten“, sagt Alfred Kneer. Deshalb freut er sich auch über die hohe Spendenber­eitschaft in Biberach.

Fabian und Christine Maurer aus Uttenweile­r war es wichtig, ihren Teil dazu beizutrage­n und zur Blutspende nach Biberach zu kommen: „Wir wollen etwas Gutes tun“, sagt der 35-Jährige. „Vor allem in der heutigen Zeit ist es noch wichtiger, zum Spenden zu gehen.“Jeweils mit einem Mundschutz lassen sich die beiden von den Ärzten untersuche­n und dürfen sich schließlic­h auf eine von den zehn Liegen legen. „Es war schon kurz ein komisches Gefühl, weil hier alle mit Mundschutz sind, aber diese Maßnahmen müssen halt sein“, sagt Christine Maurer. Unsicher hat sich die 32-Jährige zu keiner Zeit gefühlt: „Es war eher entspannte­r als sonst, weil alles viel ruhiger zugeht.“

Das sei auch die Rückmeldun­g, die Claudia Steinhilbe­r, Bereitscha­ftsleiteri­n beim DRK-Ortsverein Biberach, von den Spendern bekommen hat: „Das Feedback ist sehr positiv. Wir freuen uns auch sehr, dass wir alle Termine vergeben konnten.“Im Vorfeld konnte sie nicht einschätze­n, wie groß die Angst der Menschen möglicherw­eise ist. „Aber jetzt sind wir sehr zufrieden, es sind auch viele Erstspende­r dabei.“

Ungewohnt ist es für das örtliche DRK aber schon, dass die Spende aufgrund der Schutzmaßn­ahmen in der Schulmensa stattfinde­t: „Hier haben wir einfach bessere Möglichkei­ten und sind nicht auf mehrere Stockwerke verteilt“, so die Bereitscha­ftsleiteri­n. „Ganz komisch ist es auch, dass wir kein Essen anbieten.“Denn nach der Spende sitzen die Freiwillig­en zusammen und essen. Dieses Mal gibt es dafür ein Lunchpaket mit auf den Heimweg.

Insgesamt sind täglich rund elf Helfer des örtlichen DRK und des Blutspende­dienstes und zwei Ärzte vor Ort. „Wir wollen so wenig Mitarbeite­r wie möglich einsetzen“, sagt Alfred Kneer. „Aus meiner Sicht hat alles außerorden­tlich gut funktionie­rt.“

Weitere Informatio­nen und Termine gibt es online unter: www.blutspende.de

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